Wattenscheid. Die SG Wattenscheid 09 tritt am Mittwochabend im Oberliga-Topspiel beim FC Gütersloh an. Es ist der richtige Gegner zum perfekten Zeitpunkt.
Schalke, Essen, 1. FC Köln: einige Spieler der SG Wattenscheid 09 nutzten das kurzfristig Oberliga-freie Wochenende für einen Stadionbesuch. Auch Wattenscheids Co-Trainer Timo Janczak schaute ganz genau hin – allerdings zwei, drei Klassen tiefer, beim FC Gütersloh. Dort ist 09 nämlich am Mittwoch zum Oberliga-Topspiel zu Gast (19.30 Uhr).
„Jedes Spiel, das wir von einem Gegner sehen, hilft uns natürlich. Und wenn es nur darum geht, dass man mal die eine oder andere Eckenvariante sieht“, erklärt Timo Janczak, warum er beim 0:0 des FCG bei Kellerkind Hammer Spielvereinigung genau hinschaute.
„Gütersloh hätte dieses Spiel eigentlich gewinnen müssen“, meint Janczak, „aber Hamm hat gut gekämpft.“ Auch wenn Wattenscheid natürlich einen eigenen Plan hat und anders an das Duell mit Gütersloh herangeht als der Tabellensechzehnte Hamm – auf dem Thema Kampf liegt auch bei der SG 09 ein Schwerpunkt, um auf dem Naturrasen im Heidewaldstadion gegen die sehr robusten Ostwestfalen gegenhalten zu können.
Wattenscheid 09 liegt vier Punkte vor Aufstiegsfavorit Gütersloh
Die als Aufstiegsfavorit gestarteten Gütersloher sind aktuell „nur“ Sechster, liegen vier Punkte hinter Wattenscheid. Und scheinen von der Anforderung her genau der richtige Gegner für 09 zu sein. Denn die Wattenscheider sind zwar eine der fußballerisch stärksten Mannschaften der Liga, vielleicht sogar die stärkste. Sie haben aber, unter anderem gegen Haltern bewiesen, dass sie auch dahingehen können, wo es weh tut.
„Wir haben zuletzt sehr wenig zugelassen, das ist gerade eine echte Stärke. Wir haben auf jeden Fall einen Fokus draufgelegt, körperlich gegenzuhalten, auch bei geblockten Schüssen haben wir einen großen Schritt nach vorne gemacht“, sieht Janczak sein Team bereit für die Aufgabe, die ja nur die erste von zwei richtig schweren ist. Bereits Samstag (18 Uhr) geht es in Delbrück weiter, dort wartet die U21 des SC Paderborn, die aktuell direkt vor Wattenscheid auf dem zweiten Aufstiegsplatz steht.
Allerdings: Dass es zwei absolute Topspiele sind, vor denen die Mannschaft steht, das sei dem Team nicht anzumerken, meint Janczak. Und zwar im absolut positiven Sinne. „Die Jungs sind gerade auf so einem Level, da ist es egal gegen wen es geht. Die ziehen voll mit, das muss man gerade echt sagen – die machen richtig Spaß.“
Insofern ist das Topspiel in Gütersloh nicht gerade nur die perfekte Aufgabe – sie kommt womöglich also auch zum perfekten Zeitpunkt, zumal Wattenscheid mit „voller Kapelle“ (Janczak) nach Gütersloh reist.
Nach Corona-Ausfällen wird es knapp im Oberliga-Spielplan
Offen ist allerdings noch, wann das Spiel gegen Münster nachgeholt wird. Theoretisch sollte am 27. März die Hauptrunde beendet werden. Das wird nicht klappen, mehrere Nachholspiele müssen noch angesetzt werden, darunter auch das gerade ausgefallene Wattenscheider Heimspiel. Gut ist: Keine Mannschaft hängt mit ihren Spielen völlig hinterher. Das kann sich aber schnell ändern, wenn zum Beispiel der Corona-Ausbruch bei Preußen Münster II anhält. „Noch passt alles“, sagt Staffelleiter Reinhold Spohn, „aber viel darf nicht mehr passieren.“
Am 10. April soll die Aufstiegsrunde der besten zehn Oberligisten beginnen. Wattenscheid wird sicher dabei sein, Gütersloh auch. Am Mittwochabend gibt es im Heidewaldstadion einen Vorgeschmack.
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