Dortmund. Auch wenn der Herbst golden ist, fällt es vielen Läufern zunehmend schwer, Motivation zum Laufen zu finden. Doch es gibt Gründe, jetzt zu laufen.

Der Herbst ist unfair. So richtig kann es mir diese Jahreszeit nicht recht machen. Entweder nimmt mir Regen die Lust am Freiluftsport oder ich ärgere mich, dass ich bei herrlichstem Wetter im Büro sitzen muss. Zeit zum Laufen habe ich erst, wenn ich zu Hause bin - und dann ist es dunkel. Lediglich am Wochenende ist genügend Zeit zum Laufen vorhanden. Die sollte dann aber auch wirklich genutzt werden.

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Die langen Läufe am Wochenende sind das Letzte, worauf ein Läufer in der dunklen Jahreszeit verzichten sollte. Ein Halbmarathon lässt sich doch immer irgendwie in den Terminkalender quetschen. Insbesondere eignet sich der Herbst dazu, gezielt an Schwächen zu arbeiten. Es gibt kaum Wettbewerbe, die im November stattfinden. Spätestens der New-York-Marathon läutet für viele Läufer den Winterschlaf ein. Wobei sich der "Schlaf" hier lediglich auf die Teilnahme an Wettkämpfen beschränken sollte. Training ist natürlich weiterhin angesagt.

Die Sieger des Sommers werden im Winter gemacht

Ich werde mich in der ekeligen Jahreszeit um meine Grundlagenausdauer kümmern. Heißt: lange, langsame Läufe. Die kann ich nämlich nicht. Ich laufe immer zu schnell und verschwende meine Körner. Getreu dem Motto "Die Sieger des Sommers werden im Winter gemacht" werde ich also an den Wochenenden versuchen, so langsam wie möglich so weit wie möglich zu laufen.

Um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen und das Tempo wirklich niedrig zu halten, streue ich Berge ein. Im Sommer ist es mir meistens zu warm für läuferische Bergtouren im Dortmunder Süden, doch der Herbst bietet dafür optimale Bedingungen. An Allerheiligen bin ich hinauf nach Schnee, dann rüber nach Schanze und schließlich noch zum Ahlenberg gelaufen. Es war ein Traum. Am liebsten hätte ich noch ein paar Berge mehr eingebaut, aber die Zeit drängte etwas.

Ein paar Wettbewerbe dürfen es dann doch sein

Unter der Woche streue ich schnelle, kurze Läufe ein, um die Spritzigkeit nicht zu verlieren. Ich denke, dass ich so ganz gut durch Herbst und Winter kommen werde. Ende November stehen dann noch zehn Kilometer beim Westfalenparklauf an, den Jahresabschluss werde ich dann beim Silvesterlauf von Werl nach Soest begehen.

Bis dahin heißt es: Kilometer fressen. Vielleicht schaffe ich dann auch endlich, die Serpentinen vom Hengsteysee hoch nach Hohensyburg zu laufen. Die habe ich schon lange auf dem Zettel. Vielleicht laufe ich auch noch einmal beim Glühweinlauf der Endorphinjunkies mit. Es ist also gar nicht so schwer, sich für das Laufen in der dunklen Jahreszeit zu motivieren. Denn wer im Herbst und Winter an sich trainiert, wird im Frühling mit gesteigerter Fitness belohnt. Das sind doch gute Aussichten.