Dortmund. Wer einen Freiluftsport betreibt, darf in Bezug aufs Wetter nicht pingelig sein. Schuhe an und ab vor die Tür, meint unser Laufblogger.

Ein abwechslungsreiches Wochenende liegt hinter mir. Das betrifft zum Einen die Trainingsinhalte, zum Anderen aber auch die äußeren Umstände. Knallte am Samstag noch die Sonne vom Himmel, war am Sonntag Training im strömenden Regen angesagt.

Pingelig darf ein Läufer aber nicht sein. Die Frage sollte nie "Gehe ich bei dem Wetter laufen?" lauten, sondern "Was ziehe ich zum Laufen an?". Ich hatte mich an beiden Tagen für meine übliche Ausrüstung entschieden. Schließlich war es Regen und kein Schnee, was da am Sonntag vom Himmel fiel.

Karriereziel: Die Ruhrklippe ohne Gehpause bewältigen

Am Samstag war mal wieder der Ruhrklippenlauf des LT Bittermark angesagt. Immer noch empfinde ich für diesen Lauf eine Art Hassliebe. Natürlich ist der Ruhrklippenlauf mit seinen 25 Kilometern und 500 Höhenmetern ein wunderbarer Bestandteil jeder Marathon-Vorbereitung. Aber er ist auch schlicht und ergreifend verdammt hart. Wieder einmal habe ich es nicht geschafft, die volle Distanz ohne Gehpausen zu bewältigen. Ich bin nicht für lange Bergauf-Passagen gemacht - da machen sich dann eben doch die Kilos an passiver Masse bemerkbar, die ich mit mir herumschleppe. Glücklicherweise regeneriere ich recht schnell, so dass ich meine Schwächen am Berg meist im Flachen kompensieren kann. Dennoch: Irgendwann werde ich nur auf das Ziel hinarbeiten, die Ruhrklippe endlich ohne Gehpause zu schaffen.

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Mit schweren Beinen bin ich am Sonntag aufgestanden. Der Blick aus dem Fenster brachte nicht unbedingt Besserung. Es regnete Bindfäden. Ich schob meinen Sonntagslauf auf, suchte Ausreden, fand keine und beschloss dann am Nachmittag, endlich die Laufschuhe zu schnüren. Mit der Erinnerung an den Vortag und die Quälerei an diversen Dortmunder Bergen im Hinterkopf beschloss ich, noch einmal an meinen Qualitäten als Bergziege zu arbeiten.

Intervall-Training im strömenden Regen

Kaum war ich draußen, war ich auch schon bis auf die haut durchnässt. Ich trabte locker einen Kilometer bis zu meinem "Hausberg", an dem ich eine Mischung aus Intervall-Trainng, Bergsprint und Fahrspiel absolvieren wollte. Am Fuße des Hügels verschärfte ich mein Tempo, lief etwa 500 Meter, drehte um und trabte locker wieder bergab, um anschließend direkt den zweiten Angriff zu starten. Diesmal lief ich weiter bergauf. So schaukelte ich mich mit einem Mix aus schnellen Bergauf-Läufen und erholsamen Bergab-Passagen den Hügel hinauf. Es tat sehr gut, die Muskeln brennen zu lassen und außerhalb der Komfortzone zu trainieren.

Nach mehreren Durchgängen trat ich klatschnass den Heimweg an und wählte den Alternativweg durch den Wald. Dort ließ ich noch ein paar knackige Bergsprints folgen, dann war mein Tagwerk getan. Mit schlappen Muskeln und dem Wissen, etwas getan zu haben, joggte ich locker nach Hause - und genoss den Regen.