Berlin. . Nach der verspielten WM-Quali gegen Polen haben mit dieser Entscheidung viele gerechnet: Martin Heuberger wird als Trainer der Handball-Nationalmannschaft der Männer abgelöst. Ein Nachfolger wird noch nicht genannt.

Der Deutsche Handballbund (DHB) beendete am Mittwoch die Zusammenarbeit mit Heuberger, nachdem die Auswahl am vergangenen Samstag die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2015 in Katar gegen Polen verspielt hatte.

Ein Nachfolger wurde noch nicht genannt. Eine Entscheidung darüber soll mit Blick auf das Gesamtkonzept für den männlichen Leistungssport getroffen werden. Dies teilte der DHB nach einem Treffen zwischen Heuberger, Verbandspräsident Bernhard Bauer und Leistungssport-Vizepräsident Bob Hanning mit.

"Wir haben uns offen ausgetauscht, die sportliche Situation und die damit verbundenen Perspektiven analysiert. Nach der verpassten WM-Teilnahme stecken wir in einer schwierigen sportlichen Situation, die keine weitere Zusammenarbeit mit Martin Heuberger als Bundestrainer mehr zulässt", sagte Bauer.

Heuberger glaubt, dass die von ihm eingeleitete Neuausrichtung der Nationalmannschaft zukünftig Erfolg haben wird. "Ein solcher Umbruch braucht Zeit. Ich respektiere die Entscheidung des Präsidiums, den begonnenen Umbruch mit einem neuen Trainer fortführen zu wollen. Ich glaube an das Potenzial der Mannschaft", betonte er. (dpa)

Die Pressemitteilung des DHB im Wortlaut 

DHB-Präsident Bernhard Bauer: "Wir haben uns offen ausgetauscht, die sportliche Situation und die damit verbundenen Perspektiven analysiert. Nach der verpassten WM-Teilnahme stecken wir in einer schwierigen sportlichen Situation, die keine weitere Zusammenarbeit mit Martin Heuberger als Bundestrainer mehr zulässt. Wir brauchen nun neue Impulse, um auf dem in der Perspektive 2020 aufgezeigten Weg voranzukommen. Mir tut es persönlich sehr Leid für Martin Heuberger, dass wir diese Entscheidung treffen müssen, weil ich ihn in den vergangenen Jahren schätzen gelernt habe. Für sein großes Engagement bedanke ich mich von Herzen. Und ich hoffe sehr, dass es eine Möglichkeit gibt, Martin Heuberger mit seinem Wissen und seinen Fähigkeiten weiter an den DHB binden zu können."

Bob Hanning: "Für den bereits begonnenen Umbruch und die jüngsten Entwicklungsschritte sind wir Martin Heuberger dankbar, aber angesichts der aktuellen Ergebnissen mit der erneut verpassten Turnierteilnahme haben wir den auslaufenden Vertrag des Bundestrainers nicht verlängern können. Wir werden jetzt in aller Ruhe und mit großer Sorgfalt einen Nachfolger suchen."

Martin Heuberger: "Ich habe 2011 den Weg des Umbruchs eingeschlagen und bin davon überzeugt, dass dies richtig und notwendig war. Ein solcher Umbruch braucht Zeit. Wir haben in den WM-Play-offs zwei gute Spiele gezeigt, waren gegen Polen aber nicht gut genug. Deshalb haben wir unser Ziel, die Qualifikation für die Weltmeisterschaft im Katar, verfehlt. Ich respektiere die Entscheidung des Präsidiums, den begonnenen Umbruch mit einem neuen Trainer fortführen zu wollen. Ich glaube an das Potenzial der Mannschaft. Wenn die Strukturen weiter verbessert und unsere Top-Talente sukzessiv herangeführt werden, wird es möglich sein, wieder in die Weltspitze zurückzukehren."