Essen. Erklärungen für diesen magischen Fußball-Abend mit dem 7:1-Sieg der Deutschen im Halbfinale der Fußball-Weltmeisterschaft gegen Brasilien gibt es nicht. Es war einfach einer dieser Momente, die nur der Sport manchmal zu liefern vermag. Ein Kommentar.

Eine 5:0-Führung nach einer halben Stunde gibt es im Fußball nicht allzu oft, aber so etwas kommt natürlich vor. Allerdings: Nicht in einem Halbfinale einer Weltmeisterschaft. Es war daher eine der unglaublichsten halben Stunden der Fußball-Geschichte.

Zu erklären ist das nicht. Es war ganz einfach einer dieser magischen Momente, die der Sport manchmal zu liefern vermag.

Ein Spiel, über das die Menschen auch in zehn und zwanzig Jahren noch sprechen werden. Nicht nur in Deutschland. Es war eine halbe Stunde Fußball, die auf der ganzen Welt für Staunen gesorgt hat.

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Und für Fassungslosigkeit, nämlich bei den Gastgebern. Brasilien, als großer Favorit auf den Titel im eigenen Land gehandelt, wird auf dem Rasen fußballerisch gedemütigt. Auf den Rängen des ausverkauften Stadions weinten viele Zuschauer. Die Brasilianer sind aus ihrem Traum gerissen worden. Es war ein brutales Ende.

Durch die explodierenden Kosten, soziale Ungerechtigkeiten und die Arroganz vieler Funktionäre war die WM in Brasilien umstritten. Der sportliche Erfolg des Heim-Teams war der Kitt, den Frieden halbwegs zu wahren. Bleibt zu hoffen, dass der Deckel nun nicht vom Topf fliegt.

Selbst für Löw war der magische Abend nicht vorhersehbar

Auf dem Rasen konnte die deutsche Mannschaft auf solche Dinge keine Rücksicht nehmen. Die Partie wurde zu einem Selbstläufer, der gnadenlos über das Gleis rauschte.

Die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw ist mit dieser Vorstellung beim 7:1-Sieg jetzt der Top-Favorit im Finale. Egal ob gegen Argentinien oder gegen Holland.

Wie Löw mit dieser neuen Situation umgehen soll? Er wird darüber nachdenken müssen, denn selbst für einen Planer und Tüftler wie Löw war dieser magische Abend wirklich nicht vorhersehbar.