Rio de Janeiro. Nicht nur Superstar Neymar mit seiner Rückenverletzung, auch Kapitän Thiago Silva steht Brasilien gegen Deutschland nicht zur Verfügung: Er hatte gegen Kolumbien seine zweite Gelbe Karte im Turnierverlauf gesehen und ist gesperrt - doch der brasilianische Fußballverband hat Widerspruch eingelegt.
WM-Gastgeber Brasilien will auf juristischem Weg ein Mitwirken von Kapitän Thiago Silva im Halbfinale gegen Deutschland erwirken. Der Verband legte bei der FIFA Einspruch gegen die Gelbe Karte des Verteidiger im Viertelfinale gegen Kolumbien ein. Das bestätigte der Fußball-Weltverband am Sonntag in Rio de Janeiro. Thiago Silva hatte für eine Behinderung von Kolumbiens Torwart David Ospina seine zweite Verwarnung im Turnier bekommen und muss deshalb am Dienstag in Belo Horizonte zuschauen.
Die Streichung einer Gelben Karte ist nur möglich, wenn die betroffenen Mannschaften nicht die gleiche Anzahl an Spielen im Turnier bestritten haben "oder aus anderen außergewöhnlichen Gründen", heißt es im Artikel 37 der FIFA-Statuten. Die Entscheidung trifft die FIFA-Disziplinarkommission.
Schon einmal hatte Brasilien mit einem Einspruch Erfolg
1962 hatte der brasilianische Verband einen Platzverweis für Garrincha im Halbfinale durch den Einfluss seines Präsidenten und späteren FIFA-Chefs Joao Havelange erfolgreich angefochten und ein Mitwirken des Stürmers im Finale gegen die Tschechoslowakei (3:1) erwirkt. Ein Erfolg des Einspruchs gegen die Silva-Sperre scheint diesmal ausgeschlossen. (dpa)