Costa Rica vor Mega-Empfang - Präsident rühmt Heldentat
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Salvador. Nach dem unglücklichen Ende des WM-Märchens der “Ticos“ gegen die Niederlande freut sich der Mainzer Profi Junior Díaz auf einen rauschenden Empfang in der Heimat. In Costa Ricas Hauptstadt San José wird eine Mega-Party erwartet.
"Wir haben schon gehört, dass unsere Landsleute sehr stolz auf uns sind. Wenn wir zurückkommen, werden alle auf der Straße sein", sagte der Bundesligaprofi vom FSV Mainz 05 voller Vorfreude auf die Mega-Party in Costa Ricas Hauptstadt San José. Seinen Club-Manager Christian Heidel will Díaz erstmal um ein paar Tage Urlaub ersuchen, damit er die triumphale Zeit bei der WM in Brasilien verarbeiten und kräftig mitfeiern kann. "Ich werde ihm eine SMS schicken und fragen, wann ich wieder in Mainz sein muss."
Schließlich wollen die Ticos trotz des Ausscheidens im Viertelfinale durch das 3:4 im Elfmeterdrama gegen die Niederlande nun auch die Zuneigung ihrer Landsleute daheim auskosten. Das mittelamerikanische Land befindet sich seit dem rasanten WM-Start der "Sele" im Ausnahmezustand. Die Rückkehr der Fußball-Helden am Dienstag wird im ganzen Land sehnlichst erwartet.
Ungeschlagene Ticos
Mit den Vorrundensiegen gegen Uruguay (3:1) und Italien (1:0), dem 0:0 gegen England sowie dem Achtelfinalsieg gegen Griechenland (5:3 i.E.) spielte sich Costa Ricas Fußball-Auswahl nicht nur in die Herzen ihrer Landsleute, sondern gewann zahlreiche Fans in aller Welt. Sogar US-Coach Jürgen Klinsmann schickte kurz nach dem Ende der abenteuerlichen WM-Reise Glückwünsche per Twitter: "Ein großes Kompliment an die Ticos für ihre Leistung bei der WM."
Weil das Team von Trainer Jorge Luis Pinto in fünf WM-Spielen nur ein Gegentor aus dem Spiel heraus kassierte und zum Abschluss auch den Weltstars um Arjen Robben beim beeindruckenden 120-Minuten-Fight ein 0:0 abtrotzte, gilt es nicht nur nach dem Verständnis von Staatspräsident Luis Guillermo Solís als "ungeschlagen!" Solís fieberte wie zigtausende Anhänger in blau-weiß-rot auf den Straßen kräftig mit und schwärmte: "Ein ganzes Land ist stolz auf die 'Sele', und die ganze Welt erkennt diese Heldentat an."
Erst bei der Elfmeterlotterie erwiesen sich die "Oranjes" als abgezockter und zogen dank des kurz zuvor eingewechselten Ersatztorhüters Tim Krul, der die Versuche von Kapitän Bryan Ruiz und Michael Umana abwehrte, ins Halbfinale in Sao Paulo am Mittwoch gegen Argentinien ein. "Danke, ihr habt alles gegeben", titelte die Zeitung "La Nación". "Wir weinen, aber aus purem Stolz. Ihr seid die Besten." Der Fußball-Verband kündigte für Dienstag einen Triumphzug der Mannschaft über den Paseo Colón in der Innenstadt von San José an.
Holland siegt im Elferkrimi
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Triumphzug angekündigt
Mit dieser Aussicht lässt sich das Ausscheiden gut verschmerzen. "Wir sind zwar traurig, aber auch happy", bilanzierte Trainer Pinto. "Wir haben bei der WM tolle Spiele gemacht und waren auf einem Level mit großen Fußball-Nationen, die viele Profis in den stärksten Ligen der Welt haben. Dafür sind wir glücklich und dankbar." Man habe gezeigt, dass man gut organisiert sei und guten Fußball spielen könne. "Wir haben uns in Brasilien sehr positiv präsentiert und unser Land gut vertreten", befand Pinto zurecht.
Das traf in besonderem Maße einmal mehr auf Torhüter Keylor Navas zu, der Robben & Co. mit seinen Paraden zur Verzweiflung brachte. Erst im Elfmeterkrimi konnte der sympathische Keeper von UD Levante gegen die coolen "Oranje"-Schützen nichts ausrichten. "Ich bin trotzdem dankbar, weil wir das Privileg hatten, dass wir hier sein durften und unser Land so gut vertreten haben", sagte Navas. Und Christian Bolanos ergänzte: "Diese WM war einfach unglaublich für uns. Wir haben Geschichte geschrieben. Ich denke, die Leute werden ausflippen, wenn wir zurückkommen. Jetzt kennt jeder Costa Rica." (dpa)
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