Essen. England aufgepasst: Wenn der edle Ritter die Mixed-Zone betritt, ist für alle Journalisten Vorsicht angesagt. Hollands Cheftrainer ist gemeinhin unter dem Namen Louis van Gaal bekannt. In Wahrheit heißt er Aloysius Paulus Maria van Gaal. Und das sagt schon alles.
Der Coach heißt im Fußball nicht umsonst Cheftrainer. Was er sagt, wird gemacht. Nur er bestimmt, wo es langgeht. Keiner hat ihm reinzureden. In den Niederlanden ist der Coach nicht nur einfach der Chef, sondern General. Und Ritter. Träger des Ordens von Oranien-Nassau für besondere Verdienste um die Gesellschaft: Aloysius Paulus Maria van Gaal.
Der Bondscoach lässt jeden Journalisten vor einem Interview in Ehrfurcht erstarren: Im Hintergrund ertönen – nein, es sind nicht die Stadiongesänge – die Fanfaren. Er reitet hinein auf seinem edlen Pferd, in seiner strahlenden Rüstung, ausgestattet mit einem Schutzschild, von dem jeder überflüssige Kommentar abprallt. Die Lanze hält er bereit. Wehe nur, es kommt auch nur eine falsche Frage.
Van Gaal will seinen Siegeszug in England fortsetzen
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Solange alle die zehn goldenen Regeln im Umgang mit General van Gaal befolgen - im Mai von der niederländischen Abendzeitung „NRC Handelsblad“ veröffentlicht - ist alles gut. Allen voran britische Journalisten sollten diese Abendlektüre nicht vernachlässigen. Nach der WM reitet van Gall hinfort nach England. Auch hier will er auf Siegeszug gehen. Von seinem hohen Ross ist er nie abgestiegen.