Essen. Die ARD- und ZDF-Leute fallen bei der WM 2014 durch Inkompetenz, Anbiederei oder durch als Emotionalität getarntes Gebrüll auf. Marcel Reif siegt in Abwesenheit. Der Chefreporter von Sky glänzt durch Kompetenz und Distanz, meint Reinhard Schüssler. Ein Kommentar.
Wer ist Deutschlands bester oder populärster (was nicht übereinstimmen muss) Fußball-Reporter? Das Ergebnis stand schon nach der ersten WM-Woche fest: Marcel Reif. Häääh? Marcel Reif, haben Sie richtig erkannt, berichtet doch gar nicht aus Brasilien. Eben. Der Chefreporter von „Sky“ siegt in Abwesenheit. Was natürlich seinen sogenannten Konkurrent(inn)en von den öffentlich-rechtlichen Sendern geschuldet ist.
Das Gebot der (kollegialen) Höflichkeit verbietet es, Namen zu nennen. Entweder fallen die ARD- und ZDF-Leute durch geballte Inkompetenz, peinliche Anbiederei oder durch als Emotionalität getarntes Gebrüll auf.
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Anders als Marcel Reif, der etwas mitbringt, was heutzutage im Fernsehen, wo es eine teure Ware um den Preis journalistischer Maßstäbe zu verkaufen gilt, immer weniger zählt: Kompetenz und Distanz. Zugegeben, Reifs Attitüde kommt zuweilen als arrogant rüber. Dass der Mann nicht sonderlich beliebt ist, liegt aber auch daran, dass er es darauf ankommen lässt, sich mit jedem Vereinsfanatiker zu verscherzen.
Deshalb: Ich vermisse Sie, Marcel Reif!