Santo Andre. Am Donnerstagabend ist die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bereits im schwül-heißen Fortaleza gelandet. Dort steht am Samstag das zweite Vorrundenspiel gegen Ghana an. Mit einem Sieg würde die Nationalelf einen großen Schritt Richtung Achtelfinale machen. Was sonst noch wichtig ist, steht hier.
Sind wir bei einem Sieg schon im Achtelfinale?
Das hängt vom Ausgang des zweiten Spiels ab: Gewinnt Portugal gegen die USA könnten Jogis Jungs theoretisch noch von einem der ersten beiden Plätze verdrängt werden, bei jedem anderen Ergebnis steht Deutschland sicher in der Runde der besten 16 Mannschaften.
Kann Mats Hummels spielen?
Der Innenverteidiger vom BVB konnte am Mittwoch und Donnerstag wegen einer Oberschenkelprellung nicht mit der Mannschaft trainieren, machte individuelle Übungen und wurde medizinisch behandelt. „Ich gehe davon aus, dass er spielen kann“, gibt Abwehrnebenmann Per Mertesacker das Meinungsbild im deutschen Lager wieder. Allerdings:
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Ein Risiko wird Bundestrainer Joachim Löw nicht eingehen, weil er Hummels im Turnierverlauf noch brauchen wird. Wird der 25-Jährige also wie vermutet noch geschont, dürfte Jerome Boateng auf die Innenverteidiger-Position rücken und Shkodran Mustafi dessen Position als rechter Verteidiger übernehmen.
Kommt es auf dem Rasen zum Bruder-Duell Jerome gegen Kevin-Prince Boateng?
Das ist sehr wahrscheinlich. Jerome ist in der deutschen Verteidigung gesetzt (siehe oben). Sein Halbbruder Kevin-Prince – Überraschung - saß im ersten Spiel zunächst nur auf der Bank, wird aber nach der Auftaktniederlage, die Ghana schwer unter Druck setzt, in der Anfangsformation
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erwartet. Schon in der Vorrunde der WM 2010 hatte es das Duell der Boatengs gegeben: In Johannesburg zitterte sich die deutsche Mannschaft zu einem 1:0-Sieg, der für beide Mannschaften letztlich das Weiterkommen bedeutete.
Was wird aus Bastian Schweinsteiger?
Bei den Einheimischen erfreut sich der Mittelfeldstratege großer Beliebtheit. Am Strand nahe des deutschen WM-Quartiers hat es ein kleiner Junge, der den Schriftzug „Schweinsteiger“ auf der Haut trägt, zu einer gewissen Bekanntheit gebracht. Auch Joachim Löws grundsätzliche Wertschätzung für den Bayern-Profi ist bekannt, allerdings wird sich Schweinsteiger wohl mit der Rolle als Reservist erstmal abfinden müssen. Eine Verletzung warf ihn in der Vorbereitung zurück, gegen Portugal harmonierte das Mittelfeld-Dreieck bestehend aus Toni Kroos, Philipp Lahm und Sami Khedira so gut, dass es für Wechsel keinen Anlass gibt.
Was ist sonst noch interessant?
Für Per Mertesacker ist das Duell in Fortaleza ein bedeutsames. Er wird – sollte nichts Unvorhergesehenes geschehen – sein 100. Länderspiel bestreiten. Eine magische Marke, die
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vor ihm erst zwölf deutsche Spieler erreichten. „Ich bin sehr, sehr stolz seit zehn Jahren mit diesem Team unterwegs sein zu dürfen“, sagt der Verteidiger von Arsenal London, der 2004 bei einem Länderspiel in Teheran sein Debüt gab. „Da konnte ich noch gar nicht einschätzen, wo ich da dabei bin. Das war eine Reise ins Ungewisse.“ Eine Reise, die noch längst nicht beendet sein soll, wie der 29-Jährige sagt: „Ich möchte das noch ein paar Jahre weiter genießen.“ Am liebsten mit Titeln.