Santo Andre. BVB-Keeper Roman Weidenfeller freut sich auf das zweite WM-Vorrundenspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Ghana am Samstag, obwohl er nicht im Tor stehen darf. „Ich denke, dass wir einen außergewöhnlichen Teamgeist haben“, sagte Weidenfeller am Donnerstag.

Roman Weidenfeller erlebt das alles zum ersten Mal. Das erste große Turnier mit der Fußball-Nationalmannschaft, die erste WM, die ersten Spiele. Und auch den ersten Schock hat er schon hinter sich. „Ich war total überrascht, dass die Spanier ausgeschieden sind“, sagt die deutsche Nummer 2 im Tor. Er und seine Kollegen hatten trainiert, während Chile den Welt- und Europameister am Mittwoch mit 2:0 nach Hause schickte. Das Ergebnis bekamen Jogis Jungs nach der Trainingseinheit mitgeteilt – und wähnten Spanien als Sieger, bis jemand aufklärte, wer wirklich gewonnen hatte. „Da war ich geschockt“, sagt Weidenfeller.

Weidenfeller sieht Spanien-Aus "Warnzeichen"

Dabei ist das wahrlich kein schlechtes Ergebnis für die deutschen Kicker. Zweimal waren sie auf dem Weg zum großen Triumph an den Spaniern gescheitert: 2008 im EM-Finale, 2010 im WM-Halbfinale. Nun hat jemand diesen potenziellen Stolperstein schon mal aus dem Weg geräumt. Und Deutschland kann am Samstag gegen Ghana den zweiten Sieg im zweiten Spiel einfahren und damit fast schon das Ticket ins Achtelfinale lösen.

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„Das spanische Ergebnis ist ein Warnzeichen, keinen Gegner zu unterschätzen“, sagt der Torwart von Borussia Dortmund, „die Leistungsdichte ist bei diesem Turnier einfach zu groß. Aber wir blicken vollen Vorfreude auf unser zweites Spiel.“

Es ist eine Vorfreude, die bei Weidenfeller tatsächlich existiert, auch wenn er nicht im Tor stehen darf. Und er fühlt sich mit seinem Zusammengehörigkeitsgefühl offenbar nicht allein. „Ich denke, dass wir einen außergewöhnlichen Teamgeist haben. Jeder ist für den andern da, alle haben beim ersten Spiel mitgefiebert und sich für die Mannschaft gefreut. Das ist unglaublich wichtig bei einem langen und harten Turnier wie diesem.“ Weidenfeller, 33 Jahre alt, ist erfahren genug, um zu wissen, was von ihm hier in Brasilien erwartet wird, um zu wissen, was er zu sagen hat.

DFB schießt Portugal ab

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WM-"Bomber" Thomas Müller und seine hitzefesten Kollegen haben Fußball-Deutschland sofort in Party-Stimmung versetzt. Mit dem 4:0 (3:0) gegen Portugal hat die DFB-Auswahl am Montag in ihrem 100. WM-Spiel nicht nur Cristiano Ronaldo entzaubert, sondern auch bei der Titel-Konkurrenz für den erhofften "Wow"-Effekt gesorgt. © imago/Fotoarena International
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WM-"Bomber" Thomas Müller und seine hitzefesten Kollegen haben Fußball-Deutschland sofort in Party-Stimmung versetzt. Mit dem 4:0 (3:0) gegen Portugal hat die DFB-Auswahl am Montag in ihrem 100. WM-Spiel nicht nur Cristiano Ronaldo entzaubert, sondern auch bei der Titel-Konkurrenz für den erhofften "Wow"-Effekt gesorgt. © dpa
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Weidenfeller: "Wir ruhen ins"

Auch auf die verbale Stimmungsmache beim Gegner, die ausgerechnet angeführt wird von Weidenfellers früherem Dortmunder Mannschaftskollegen Kevin-Prince Boateng. Der Schalke-Profi hatte den Deutschen abgesprochen, über ausreichend Führungspersonal zu verfügen und hofft daher auf einen ghanaischen Sieg. „Kevin ist immer einer, der einen lockeren Spruch auf den Lippen hat“, sagt der Torwart: „Dass er polarisieren möchte, ist klar. Aber er kann uns nicht reizen. Wir ruhen in uns.“ Ein Gefühl, das niemand besser transportieren könnte als der glückliche WM-Fahrer Roman Weidenfeller.