Curitiba. Daniel Davari hat eine schwierige Saison hinter sich: Mit Eintracht Braunschweig stieg er aus der Bundesliga ab. Im Interview spricht der deutsche Torwart des Iran über seine Reservistenrolle, den schlechten Ruf seiner Nationalmannschaft und die Kasernierung eines WM-Teams

Daniel Davari ist in Gießen als Sohn eines Iraners und einer Polin geboren. Der Torwart stieg mit Eintracht Braunschweig aus der Bundesliga ab und spielt bald für Grashopper Zürich. Der 26-Jährige war mit der leisen Erwartung, als Stammtorwart des Iran die WM zu bestreiten, nach Brasilien gekommen.

Die Torwartfrage bei der iranischen Nationalmannschaft schien bis vor der Nullnummer gegen Nigeria offen. In Curitiba stand nun Alireza Haghighi zwischen den Pfosten, der nur in der zweiten Liga Portugals spielt. Waren Sie davon überrascht?

Daniel Davari: Nein, ich wusste das schon seit ein paar Tagen, auch wenn der Trainer vorher in der Öffentlichkeit nichts verraten hat. Mein Kollege hat das sehr gut gemacht, ein super Spiel von ihm.

Ihr Trainer, der Portugiese Carlos Queiroz, sagte hinterher, die größere Präsenz und die größeren Hände des Rivalen hätten den Ausschlag gegeben. Sie sind aber mit 1,92 Metern nur einen Zentimeter kleiner. Ist solch eine Begründung nachvollziehbar?

Davari: Ich hatte schon die wenigsten Testspiele von allen gemacht, deshalb konnte ich mich nicht als Stammtorwart fühlen. Aber natürlich ist eine Enttäuschung – jeder möchte bei einer WM spielen.

Kommen Sie noch zum Einsatz? Oder müssen Sie sich mit der Rolle eines WM-Touristen abfinden?

Davari: Dafür bin ich der falsche Ansprechpartner.

Sie haben seit ihrem Debüt in der iranischen Nationalmannschaft im März vergangenen Jahres einen besseren Einblick in den asiatischen Fußball. Die brasilianischen Zuschauer schienen überrascht von der Disziplin und Ordnung, mit der ihr Team agiert hat.

Davari: Wir haben auf jeden Fall gut verteidigt, und es Nigeria nicht einfach gemacht. Was die allgemeine Wahrnehmung angeht: Der Iran hat durch die Politik beispielsweise in Deutschland nicht den allerbesten Ruf, aber das hat mit dem Fußball nichts zu tun. Im Iran ist das die beliebteste Sportart. Als ich in Teheran beim ersten Lehrgang war, wurde ich auf der Straße plötzlich von vielen Leuten angesprochen. Und unsere Nationalmannschaft ist die Nummer eins in Asien. Das zeigt zumindest, dass wir zu Recht bei dieser WM mitspielen.

Aber wird es reichen, um Argentinien mit Lionel Messi am Samstag ein Bein zu stellen?

Davari: Das wird nicht einfach. Aber wenn wir gut verteidigen, ist vieles möglich. Unser Hauptaugenmerk muss wieder auf der Defensive liegen.

Sie haben jetzt in Curitiba gespielt, reisen noch nach Belo Horizonte und Salvador. Das Quartier liegt im Großraum Sao Paulo. Was bekommt ein WM-Spieler eigentlich von Land und Leuten mit?

Davari: Ehrlich gesagt: Wir sind ganz gut abgeriegelt – die Polizei macht hier wirklich einen guten Job. Deshalb bekommen wir vom Drumherum nicht viel mit. Wir konzentrieren uns aufs Training, danach sind wir meist im Hotel. Daher sehen wir nicht so viel von Brasilien, obwohl wir viel im Bus oder Flugzeug sitzen.

Ist das nicht schade? Was sagen Sie dazu, dass Teile der brasilianischen Bevölkerung gegen die WM protestieren. Registrieren Sie das auch?

Davari: Ehrlich gesagt, kriegen wir das nicht mit. Und weil wir das nicht miterleben, betrifft uns das auch nicht. Daher kann ich zu diesem Thema keine Stellung nehmen.

Müdes 0:0 zwischen Iran und Nigeria

Keine Tore, wenig Strafraum-Szenen - die Partie zwischen Iran und Nigeria endete 0:0-Unentschieden.
Keine Tore, wenig Strafraum-Szenen - die Partie zwischen Iran und Nigeria endete 0:0-Unentschieden. © Getty Images
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Sie haben vor der WM gesagt, dass sie fleißig Farsi, Persisch, pauken. Reicht es mittlerweile, um sich zu verständigen?

Davari: Zur großen Unterhaltung langt es noch nicht, aber ich lerne hier weiter. Aber man muss wissen: Bei uns sprechen die meisten Englisch, ich kann mich also schon unterhalten.