Curitiba. . Mit der ersten WM-Nullnummer haben Iran und Nigeria ihre 16 Jahre währenden Sieglos-Serien bei Weltmeisterschaften verlängert und so kaum Chancen auf den Achtelfinal-Einzug. Es war eine zähe Partie, die nicht auf Gegenliebe bei den Fans beider Länder gestoßen ist.
Nach dem 0:0 im bisher schwächsten Spiel bei der Fußball-WM in Brasilien stehen die Iraner am Samstag gegen Argentinien vor einer unlösbar scheinenden Aufgabe, für Nigeria geht es gegen Bosnien-Herzegowina praktisch schon um das Weiterkommen in der Gruppe F.
Die triste Begegnung am Montag in Curitiba war nach der deutschen Gala gegen Portugal ein echtes Kontrastprogramm, obwohl beide Teams angesichts der nächsten Gruppenkonkurrenten eigentlich unbedingt ihren ersten WM-Sieg seit 1998 in Frankreich brauchten. Die Bosnier dürften nach ihrem ordentlichen Auftritt beim 1:2 gegen Gruppenfavorit Argentinien jedenfalls keine Angst bekommen haben.
Kein WM-Auftritt von Braunschweigs Torhüter Davari
Eine Enttäuschung gab es vor der Partie für Irans Torhüter Daniel Davari, statt des Braunschweigers stand Aliresa Haghighi zwischen den Pfosten. Der eigentlich nur als Nummer drei geltende Schlussmann war schon in der dritten Minute bei einem 20-Meter-Schuss von Victor Moses zum ersten Mal gefordert. Sechs Minuten später verfehlte Ogenyi Onazi den Kasten nur knapp. Mehr fiel den favorisierten "Super-Adlern" in der Offensive danach für lange Zeit nicht mehr ein. Nur Ahmed Musa hätte Haghighi mit einem tückisch angeschnittenen Freistoß vor 39 081 Zuschauern fast überrascht (31.).
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Der zunächst überraschend auf der Bank gebliebene Routinier Joseph Yobo kam kurz zuvor für den verletzten Godfrey Oboabona auf das Feld und damit zu seiner dritten WM-Teilnahme nach 2002 und 2010. Yobo fehlt nun nur noch ein Länderspiel, um die 100 vollzumachen. Impulse konnte er indes ebenso wenig geben wie John Obi Mikel vom FC Chelsea.
Die Iraner beschränkten sich weitgehend auf die Defensive und hatten im Spiel nach vorn ebenfalls keine Ideen zu bieten. Der ehemalige Bundesligaprofi Ashkan Dejagah, mit Trainer Felix Magath mit dem FC Fulham aus der Premier League abgestiegen, rannte sich auf der linken Seite immer wieder fest. Dennoch besaß die Mannschaft des intern umstrittenen Trainers Carlos Queiroz die beste Chance der ersten Halbzeit: Nach Ecke von Dejagah prüfte Resa Ghoochannejhad den reaktionsschnellen Schlussmann Vincent Enyeama per Kopf (34.). Beim Gang in die Kabine mussten sich beide Teams ein Pfeifkonzert anhören.
Ex-Bundesliga-Kicker Dejagah fleißig - aber glücklos
Die bis vor kurzem in einen Prämienstreit mit ihrem Verband verstrickten Afrikaner übernahmen auch nach Wiederanpfiff als Erste die Initiative - allerdings weiterhin ohne zwingende Chancen herauszuarbeiten. Die Iraner gingen ihrerseits etwas mutiger zu Werke, die Bemühungen blieben jedoch ebenfalls harmlos. Erst in der 70. Minute gab es erstmals wieder Aufregung in einem der beiden Strafräume, der eingewechselte Shola Ameobi kam mit dem Kopf jedoch nicht richtig an den Ball.
Der fleißige, aber nicht für seinen Einsatz belohnte Dejagah musste eine knappe Viertelstunde vor Schluss vom Feld, seine Kollegen verteidigten derweil zumindest weiter das torlose Unentschieden und starteten weiter den einen oder anderen Vorstoß. Die enttäuschenden Nigerianer verfügten nicht über die spielerischen Mittel, den Defensivriegel zu überwinden.