St. Leonhard. Das EM-Debüt 2012 verlief für Mario Götze und Marco Reus noch konträr. In Brasilien wollen die guten Freunde das Nationalteam am liebsten gemeinsam zum großen Ziel mitführen. Viel spielen, viel gewinnen - so lautet ihr WM-Motto 2014.

Als Entertainer wie früher "Poldi und Schweini" können die Fußball-Kumpel Mario Götze und Marco Reus vor ihrem WM-Debüt nicht aufwarten. Den verbalen Doppelpässen beim gemeinsamen Auftritt auf dem Podium des Medienzeltes im Trainingslager in Südtirol fehlt noch der Unterhaltungswert, der die jungen Bastian Schweinsteiger und Lukas Podolski etwa bei den Pressekonferenzen während des deutschen WM-Sommermärchens 2006 auszeichnete. In den WM-Stadien von Salvador bis möglichst zum Finale in Rio de Janeiro möchten aber auch "M & M" ihre Rolle finden.

"Natürlich wollen wir in Brasilien viel spielen. Wir haben große persönliche Ziele", sagte Bayern-Profi Götze. Nach einem für beide unterschiedlich verlaufenen EM-Debüt 2012 sieht der Dortmunder Reus die Zeit gekommen für sich und seinen Freund. "Ich denke, wir haben beide noch mal eine Entwicklung genommen. Wir sind gut drauf." Pure Vorfreude verspüre er auf das anstehende Turnier.

Harte Arbeit für Stammplatz

In Südtirol arbeiten beide Offensivspieler "sehr hart" (Reus) für einen Platz in der Elf, die am 16. Juni gegen Portugal beginnen wird. Und dabei sind die einstigen BVB-Kollegen auch Konkurrenten, denn im Gegensatz zur Problemzone im defensiven Mittelfeld hat Bundestrainer Joachim Löw in der Offensivreihe davor eher Luxussorgen. Da tobt der Konkurrenzkampf mit Thomas Müller, Mesut Özil, André Schürrle, Julian Draxler und Lukas Podolski.

Und darum wollen sich der 24-jährige Reus und der drei Jahre jüngere Götze auch nicht auf eine Position festlegen lassen. "Wir fühlen uns im Mittelfeld offensiv überall wohl", betonte Reus. "Man muss wegkommen von den Positionen. Die Räume müssen besetzt sein", erklärte Götze, der auch als Alternative zu Miroslav Klose als sogenannte falsche Neun vorne im Sturm eingesetzt werden könnte. "Ich habe es im Verein gespielt, in der Nationalmannschaft, ich bin es gewohnt", bemerkte Götze. Hauptsache, "M & M" spielen.

Götze will Stammspieler sein

Bei der Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine war das noch anders. Nach einer langwierigen Schambeinentzündung kam Götze nur beim Viertelfinalsieg gegen Griechenland zu einem elfminütigen Kurzeinsatz. "Die EM hatte ich mir anders vorgestellt", gestand der 21-Jährige rückblickend am Wochenende in Südtirol.

Reus musste damals auch bis zur Partie gegen die Griechen auf seinen ersten EM-Einsatz warten, spielte dann aber beim 4:2-Sieg in Danzig prompt groß auf und krönte seine Leistung mit dem Tor zum 4:1. Beim Halbfinal-K.o. gegen Italien (1:2) wurde der 24-Jährige immerhin zur Pause für Podolski eingewechselt. "Das Ziel bei der WM ist zu spielen", kündigte Reus nun für Brasilien an.

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Reus will seinen ersten Titel

Der torgefährliche Dortmunder müsste den Sprung in die WM-Elf nach einer imponierenden Bundesliga-Rückrunde sicher schaffen. Die schmerzhafte Endspiel-Niederlage im DFB-Pokal gegen die Bayern hat er jedoch nur "sehr schwer" verdaut. Der frühere Gladbacher muss weiter auf seinen ersten Titelgewinn warten. "Ich hoffe, ich spiele noch viele Turniere und Endspiele", sagte er.

Götze hat ein durchwachsenes erstes Jahr beim FC Bayern hinter sich. Aber es war mit vier Titeln (Meisterschaft, Pokal, Club-WM und UEFA-Supercup) mit reichlich Trophäen gesegnet. "Mein Fazit ist definitiv positiv", sagte Götze. In Brasilien soll es gekrönt werden. (dpa)