Bochum. Aufrichten, das nach der 1:4-Schlappe gegen Arminia Bielefeld angeknackste Selbstbewusstsein der Bochumer Spieler wieder aufpäppeln, das versucht VfL-Trainer Peter Neururer vor dem Gang am Sonntag zu den Münchener „Löwen“.

Es sind schwierige Tage für die Trainer und Spieler des VfL Bochum. Einerseits. Andererseits ist nach diesem Wochenende der Druck, der auf Dynamo Dresden und Arminia Bielefeld lastet, eindeutig höher. Peter Neururer registriert die Tabellensituation zwar, möchte darauf aber nicht seinen nach wie vor vorhandenen Optimismus gründen: „Mit einer Niederlage will ich nicht die Klasse halten, das nimmst du mit in die nächste Saison.“

Folgendes Szenario ist ja denkbar: Dresden gewinnt am kommenden Sonntag nicht in Kaiserslautern und Bielefeld nicht gegen den FSV Frankfurt, für den es ja auch noch um den Klassenerhalt geht. Damit wäre für den VfL Bochum das Ende der Angst erreicht, unabhängig vom eigenen Abschneiden bei den Münchener „Löwen“. Und für Bielefeld und Dresden bliebe maximal die Relegation.

Die beiden Klubs stehen also unter einem immensem Druck. „Unser Sieg in Bochum bringt uns nichts, wenn wir nicht nachlegen“, sagte Arminias Schlussmann Stefan Ortega, während sich Dynamos Trainer Olaf Janßen trotzig gibt: „Wir halten den Kopf oben, auch wenn kein Mensch auf uns in Kaiserslautern einen Pfifferling setzen wird.“ Für Peter Neururer sind die Ängste und Hoffnungen der Konkurrenz allerdings kein Thema, ihn beschäftigt, die eigenen Spieler wieder auf Kurs zu bekommen, auf Erfolgskurs: „Wir wollen nicht aufgrund der Schwächen der anderen die Liga halten.“

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Neururer ist überzeugt davon, immer noch auf Tabellenplatz zwölf oder elf durchs Ziel gehen zu können, wenn denn in München ein Sieg herausspringt. Mit einer komplett verunsicherten Mannschaft wird das sicher nicht gelingen können, deshalb war nach der 1:4-Schlappe gegen die Arminia nicht der laute, sondern der gedämpfte Ton angesagt. Was Sportvorstand Christian Hochstätter laut „Reviersport“ gut fand: „Peter Neururer hat das einzig richtige gemacht und versucht, die Mannschaft wieder aufzurichten.“ Der große Strich wird ja ohnehin erst nach dem Saisonabpfiff gezogen, bis dahin will man beim VfL die Füße still halten.

Mehr Alternativen stehen zur Verfügung

Was - im sportlichen Sinne - nicht für Mirkan Aydin gelten soll. Momentan gibt es Anzeichen dafür, dass er am Sonntag wieder wird spielen können, mehr nicht. Klar ist, dass Jonas Acquistapace wieder eingreifen darf, auch die Nummer zwei, Michael Esser, dürfte seinen Platz auf der Reservebank wieder besetzen, Christian Tiffert steht offenbar ebenfalls zur Verfügung. Ein wenig mehr Dichte also im VfL-Kader, der zuletzt ja kaum noch Alternativen bot.