Bochum. Nach der deprimierenden 1:4-Niederlage gegen Arminia Bielefeld am Freitagabend breitete sich Frust aus in Bochum. Ein Stimmungsaufheller kam aus Dresden: Nach dem 2:2 der Sachsen gegen den KSC kann der VfL Bochum nicht mehr direkt absteigen.

„Wir werden nicht auf die anderen schauen, sondern auf uns“, sagte Hans-Peter Villis am Sonntag. Und dennoch dürfte die wenig später eintrudelnde Nachricht aus Dresden das Erfreulichste an diesem Wochenende für den Aufsichtsrats-Chef des VfL Bochum gewesen sein; die Nachricht nämlich vom 2:2 der Sachsen gegen den KSC. Ein Ergebnis, das den Bochumern selbst im schlimmsten Fall noch eine letzte Chance in der Nachspielzeit dieser erneut gründlich vermaledeiten Saison bescheren würde - die Relegation. Direkt absteigen kann der VfL trotz des Debakels gegen Bielefeld am Freitag nicht mehr, da Dresden und Arminia noch gegeneinander spielen.

Ein Trost für die in den letzten Monaten von dieser Mannschaft verursachten Leiden dürfte das kaum sein. Fehlzündungen in Serie, enttäuschte Hoffnungen am laufenden Band. Wer möchte sich denn als VfL-Fan noch an die Heimspiele gegen Union Berlin, Ingolstadt, den FSV Frankfurt und Sandhausen erinnern - an den in diesen Partien dargebotenen Hilflos- und Untätigkeitsfußball, der sich immer und immer weiter fortzupflanzen scheint - bis hin zu eben diesem aktuellen 1:4 gegen Bielefeld. Man hangelt sich, so scheint’s, von Tiefpunkt zu Tiefpunkt.

Auf den Tribünen haben sie sich lange tapfer dagegen gewehrt, ihrem Unmut Luft zu machen, haben die Fäuste in den Taschen geballt und ihr Bestes gegeben, um eine Mannschaft zu unterstützen, die den Nachweis, tatsächlich eine Fußballmannschaft professionellen Zuschnitts zu sein, viel zu selten erbringt.

„Die Mannschaft muss kapieren, dass sie das im Kollektiv hinkriegt“, sagte Sportvorstand Christian Hochstätter, dem die Schweißperlen auf der Stirn standen. Dort werden sie vermutlich nicht mehr weg zu bekommen sein, denn Hochstätter hat die nächste Spielzeit zu planen - und man weiß gar nicht so recht, wo er anfangen soll.

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Von Bastian Angenendt

VfL-Akteure als Bremsklötze wahrgenommen

Denn einige VfL-Akteure werden inzwischen als Bremsklötze wahrgenommen. Yusuke Tasaka zum Beispiel hat nach fast zwei Spielzeiten immer noch nicht die passende Position für sich gefunden. Auf dem Flügel gerät er wegen mangelnder Geschwindigkeit in Vergessenheit, zentral hinter einer Spitze kann er sich nicht durchsetzen - trotz seiner Technik. Was also macht man künftig mit ihm?

Oder mit Christian Tiffert, der am Freitag verletzt fehlte, aber wohl kaum noch in die Verfassung zu bringen sein dürfte, die ihm einst in Kaiserslautern zum Titel Spieler der Saison verholfen hatte. In seinem ersten Bochumer Jahr jedenfalls geht er Zweikämpfen konseqent aus dem Weg und spielt mehr mit den Augen als mit den Füßen.

Von Piotr Cwielong hatte man sich offensichtlich auch mehr erwartet, anders ist es nicht zu erklären, dass man ihn, dem das Toreschießen wahrlich nicht leicht fällt, 2013 mit einem Vierjahresvertrag ausgestattet hat. Alle hier genannten Spieler sind übrigens vertraglich über das Saisonende hinaus an den VfL gebunden, wie einige andere auch. Man könnte überspitzt sagen: Nicht die Spieler, die gehen, sind das Problem, sondern diejenigen, die bleiben.

VfL Bochum geht mit 1:4 unter

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