Bochum. Ohne Felix Bastians (Entzündung an der Fußsohle) reiste der VfL Bochum am Montag nach Ingolstadt. Beim FCI steigt am Dienstag das erste Spiel nach dem Sandhausen-Schock (17.30 Uhr).

3500 Zuschauer erwartet man in Ingolstadt zum Dienstagspätnachmittag-Spiel gegen den VfL Bochum (17.30 Uhr, im Live-Ticker), dem Spiel des heimschwachen und auswärtsstarken Dreizehnten gegen den auswärtsstarken und heimschwachen Fünfzehnten. Man darf also jetzt schon feststellen, dass der von Zweitliga-Spielen an sich immer noch nicht abgeneigte Zuschauer kein besonders stimmungsvolles Ereignis erleben wird im Audi-Sportpark, dem Stadion auf der grünen Wiese mit 15.000 Plätzen.

Dennoch hofft man, hier wie dort, dass sich im kleinen Kreis die Stimmung bessert. Vor allem in Bochum tendiert sie ja zum „Nullpunkt“, wie Peter Neururer nach dem 0:1 gegen Sandhausen festgestellt hat am Freitagabend. Und sie sei „immer noch nicht gut“, so der Trainer - wenn auch verbessert. Weil vieles angesprochen wurde, „auf den Tisch kam“, auch die Mannschaft habe „isoliert“ diskutiert. Punktum: „Ich bin optimistisch, dass wir unser Auswärtsgesicht zeigen und etwas holen.“

Als Trainer muss er ja seine eigene Auswahl stärken: „Diese Mannschaft hat mein Vertrauen verdient“, erklärt der Coach sogar, stellt sich demonstrativ vor sein Team. Denn „es gibt keinen, der nicht willens ist zu zeigen, was er kann.“ Am Einsatz, am Kampf, betonte Neururer noch einmal, habe es gegen Sandhausen nicht gelegen. „Das war reine Angst.“

Verunsicherung wurde deutlich wahrgenommen

Christian Hochstätter, der Sportvorstand, und Hans-Peter Villis, der Aufsichtsrats-Chef, haben diese Verunsicherung auch gesehen - aber nicht unbedingt diesen bedingungslosen Willen aller. Yusuke Tasaka, Piotr Cwielong etwa spielten, wie Neururer ja selbst noch gesagt hatte am Freitag, in diesem Spiel des Existenzkampfes viel zu viel „Hacke, Spitze“. Trotzdem dürfen oder müssen sie heute wieder ran. Es gebe keine Alternativen, sagt Neururer dazu auch.

Bilanz spricht für Ingolstadt

7 Spiele gab es zwischen den damals aufstrebenden Schanzern und dem seitdem sinkenden VfL Bochum in der 2. Liga. Und fünf Mal gewann der FC Ingolstadt, angefangen mit einem 4:1 in Bochum. Hinzu kam ein Remis und ein furioser 5:3-Erfolg des VfL, als Chong Tese und Co. ein 1:3 beim FCI noch in einen Sieg verwandelten im Herbst 2011. Zuletzt gab es in Ingolstadt ein 1:2 und in der Hinrunde ein 0:1 - Pascal Groß traf in Bochum in der 78. Minute.

I n der Tat: Richard Sukuta-Pasu, der Offensive auf der Bank, ist außer Form. Felix Bastians, den man weiter vorne hätte platzieren können, fällt aus. Erneut zwingt den Linksverteidiger eine Entzündung an der Plentarsehne (Fußsohle) zur Auszeit. Ob Bastians am Samstag, beim nächsten Zitterheimspiel gegen Abstiegskonkurrent Aue (13 Uhr), wieder dabei sein kann, ist noch offen.

Trainer Peter Neururer steht (noch) nicht in der Kritik

Für ihn kehrt Jonas Acquistapace in den Kader und in die Startelf zurück. Ansonsten sind keine Änderungen geplant - schließlich habe diese Mannschaft, sagt Neururer, ja auch in Aalen gespielt zuvor. Gut gespielt, meint er. Und gewonnen, wissen alle. Mit 2:0.

Dass Vorstand und Aufsichtsrat öffentlich bisher nur die Mannschaft kritisieren und den Trainer selbst nicht zur Diskussion stellen („Um den Trainer geht’s jetzt nicht“ wird Villis in der „Bild“ zitiert), will Neururer nicht überbewerten. Der 58-Jährige weiß, dass in Ingolstadt und gegen Aue nicht alles schiefgehen darf. Neururer drückt es so aus: „Solch ein Vertrauen ist geleast, mit kurzer Punktebegrenzung. Das brauche ich nicht mehr.“