Bochum. Christian Hochstätter, Sportvorstand des VfL Bochum, erwartet von Peter Neururer und seinem Team in Aalen „ganz klar drei Punkte“. Als Hoffnungsträger gilt nun Slawo Freier, der nach seiner Verletzung zurückkehrt. Neu im Aufsichtsrat ist RWE-Personalvorstand Uwe Tigges.

„Wir haben diese Mannschaft zu verantworten, und wir vertrauen dieser Mannschaft“, sagte Christian Hochstätter, Sportvorstand des VfL Bochum, auf der obligatorischen Pressekonferenz vor dem Zweitliga-Spiel des VfL in Aalen. Damit meinte Hochstätter vor allem sich selbst und den nach all den (Heim-)Pleiten angeschlagenen Trainer Peter Neururer.

Und sicherlich auch in dessen Richtung erklärte der 50-Jährige, dass man eben „keine Erklärungen mehr brauche“. Sondern? Einen Sieg. Hochstätter: „Ich erwarte ganz klar drei Punkte.“ An diesem Freitag, beim VfR Aalen (18.30, live bei uns im Ticker).

Die Lage ist ernst, das steht außer Frage, und da nutzt der Hinweis von Peter Neururer nichts, die Situation sei (noch) nicht zu vergleichen mit der vor einem Jahr. Weil man ja jetzt noch „alles in der eigenen Hand“ hätte. Das aber galt vor elf, zwölf Monaten auch, selbst als Neururer kam und rettete, was zu retten war sechs Spieltage vor Schluss. Bochum war damals ja Sechzehnter mit 26 Punkten - und hatte übrigens mehr individuelle Klasse in seinen Reihen als heute.

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Sicher: Es gibt weitere Unterschiede zwischen dem Team im März 2013 und dem im März 2014. Was sich aus Bochumer Sicht furchterregend ähnelt, ist die damals wie heute in der Winterpause niemals erwartete Talfahrt Richtung 3. Liga.

Es gilt sie zu stoppen, in Aalen, gegen Sandhausen, Ingolstadt, Aue danach. Dabei hat Neururer einen Routinier zum Hoffnungsträger erkoren, der eine gute Hinrunde gespielt hat, nach drei Monaten Verletzungspause aber wohl noch nicht „ganz der Alte“ sein kann - und mit 34 ohnehin nicht mehr der Jüngste ist. „Slawo verkörpert den VfL, lebt den VfL, er kann die Mannschaft führen“, meint Neururer. Freier selbst will der Mannschaft unbedingt „helfen“, wie er sagt, ohne Ansprüche zu stellen, das war noch nie die Art des zweifellos mannschaftsdienlich denkenden und kämpfenden Profis. Kraft für 90 Minuten allerdings hatte er in den letzten Jahren selten. Und als Vollstrecker und Vorbereiter glänzte er noch seltener.

Bastians ist wieder fit

Dennoch dürfte er beginnen, zumal Holmar Eyjolfsson wegen seiner fünften Gelben Karte gesperrt ist. Damit werden beide Außenbahnen neu besetzt, auch Felix Bastians (nach Pollen-Allergie) kehrt zurück. Jonas Acuqistapace muss auf die Bank, aus dem Kader vom 0:2 gegen Fürth gestrichen ist - neben Eyjolfsson - Onur Bulut.

  • RWE-VORSTAND TIGGES NEU IM AUFSICHTSRAT

Der Aufsichtsrat des VfL hat eine Erweiterung des Gremiums beschlossen: Uwe Tigges, Personalvorstand bei der RWE AG, rückt in den Rat. Mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Hans-Peter Villis, Ex-EnBW-Chef, und Tigges kommen damit zwei Mitglieder aus der Energiebranche. „Er ist ein ausgewiesener Unternehmensexperte und verfügt über ein umfangreiches Netzwerk“, sagt Villis.

  • Seit Januar 2013 arbeitet Uwe Tigges als Personalvorstand für die RWE AG (Vertrag bis Ende 2015). Der gebürtige Bochumer ist gelernter Elektrotechniker und war zuvor u.a. Vorsitzender des RWE-Konzernbetriebsrats. „Den VfL verfolge ich schon seit Kindertagen mit sehr viel Begeisterung“, so der 53-Jährige. Zum Aufsichtsrat zählen ferner Frank Goosen, Martin Volpers, Martin Kree und Klaus-Peter Schütt.