Mit einem Etat von rund 7 Millionen Euro ist der VfR Aalen in etwa auf Augenhöhe mit dem VfL Bochum - und sportlich derzeit vier Punkte voaus. Wäre das 0:4 beim TSV 1860 München nicht gewesen, das der junge Trainer Stefan Ruthenbeck glatt auf seine Kappe nahm („Ich habe Mist gebaut“), man dürfte sogar von einem Lauf sprechen. Immerhin hat Aalen zuvor den Karlsruher SC ebenso besiegt (1:0) wie den 1. FC Kaiserslautern auf dem Betzenberg. Unterm Strich stehen in diesem Jahr daheim allerdings auch zwei 2:2-Remis gegen die Abstiegskonkurrenten Aue und Cottbus: Es ist also alles möglich in Aalen, in jeder Beziehung.
Der Klassenerhalt ist im zweiten Zweitliga-Jahr einmal mehr das Ziel, und mit 31 Zählern ist man auch ohne den Erfolgstrainer der Vorjahre, den mittlerweile in Ingolstadt arbeitenden Ralph Hasenhüttl, auf einem sehr guten Weg. Ein Erfolg gegen den VfL, und die Planungen können richtig Fahrt aufnehmen. So, wie sie es beim Aufsteiger aus der entfernten Nachbarschaft bereits getan haben, zum Ärger des VfR: Der KSC mit seinem Manager Jens Todt, dem Ex-Bochumer, hat Verteidiger Sascha Traut ebenso abgeworben wie Angreifer Enrico Valentini, der im Hinspiel das für Aalen damals überaus glückliche 2:1 erzielte. Karlsruhe ist, trotz des gerade erst gefeierten Wiederaufstieges und eines vergleichbaren Etats, im Fußball eben eine größere Nummer als Aalen.
Fehlen werden gegen den VfL, den Ruthenbeck als konterstarke Auswärtsmannschaft einstuft, Michael Klauß (verletzt) und der Finne Joel Pohjanpalo (Abiturprüfung).