Paderborn. . Nach einer 1:0-Führung zur Pause verlor der VfL Bochum beim SC Paderborn noch deutlich mit 1:4. Zwei Freistoßtreffer von Alban Meha sorgten für die Wende. Der VfL bleibt auf Platz 15 hängen, Paderborn klettert auf Rang zwei.
Der VfL Bochum muss den Blick weiter nach unten richten. Und die zuletzt so hoch gelobte Defensive der Bochumer erlebte in Ostwestfalen einen schwarzen Tag. Nach der 1:4-Niederlage beim SC Paderborn ist die Enttäuschung groß.
Bereits zum dritten Mal in Folge stellte Peter Neururer dieselbe Startelf auf den Rasen. Die Bochumer 4-3-1-2-Formation, die gegen St. Pauli und Düsseldorf ohne Gegentor geblieben war, sollte es auch in Paderborn richten. Die Gastgeber, denen die defensive Qualität der Bochumer nicht verborgen geblieben war, reagierten mit einer Verstärkung der Offensive. Neben Elias Kachunga begann überraschend auch Mahir Saglik, der Stürmer mit Bochum-Erfahrung.
Während die rund 1800 mitgereisten VfL-Fans Stimmung machten in der gut gefüllten Benteler-Arena, hatte die Bochumer Mannschaft Mühe, den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Zweikampf reihte sich an Zweikampf, Ballverlust an Ballverlust – und doch eröffnete sich plötzlich Christian Tiffert die Chance, die Gäste in Führung zu bringen. Doch der Routinier war nach Richard Sukuta-Pasus Flanke zu überrascht, auch er konnte den Ball nicht kontrollieren. Dennoch machte diese Szene den Bochumern Mut. Nun lief, für zehn Minuten, der Ball ruhiger durch ihre Reihen.
Paderborn befreit sich immer wieder
Leider nur eine Momentaufnahme. Paderborn übernahm wieder das Kommando. Ein Wunder, dass die zahlreichen Eck- und Freistöße, die der VfL dem Paderborner Spezialisten Alban Meha offerierte, noch ohne Ergebnis blieben. Zwei-, dreimal musste Andreas Luthe auf der Hut sein, einmal parierte er sogar den Irrläufer eines Mitspielers. Felix Bastians und Florian Jungwirth, dessen Kopfball Luthe eine Glanzparade abverlangte, hatten sich nach dem Ball gereckt.
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Allerdings gelang es den Gästen immer wieder, sich zu befreien. Und in einer dieser Szenen fasste sich Danny Latza ein Herz. Der verbesserte Mirkan Aydin hatte eine zu lang geratene Flanke auf dem linken Flügel erlaufen und auf den wie immer betriebsamen Mittelfeldmann abgelegt. Latza nahm den Ball auf, merkte, dass sich ihm niemand so richtig in den Weg stellen wollte, nahm Maß und traf – aus etwa 20 Metern in den rechten Winkel. Solch‘ ein Kunstschuss war Latza bereits im ersten Saisonspiel – bei Union Berlin – gelungen.
Noch besser als Latza beherrscht allerdings Alban Meha die Kunst des Schießens. Kaum war die zweite Halbzeit angepfiffen, da zappelte nämlich bereits der Ball im Netz. Der müde und unkonzentriert wirkende Jungwirth hatte Saglik von den Beinen geholt, zentral vor dem Bochumer Strafraum. Meha ließ sich diese Chance nicht entgehen und erzielte sein achtes Saisontor. Sein Schuss knapp unter die Latte war unhaltbar.
Schlimmer geht immer
Der VfL wankte. Zwar prüfte Aydin kurz darauf Paderborns Nummer zwei Daniel Lück, doch dann gab der SCP den Ton an. Gegen Kachunga, der von einem Maltritz-Patzer profitierte, blieb Luthe zwar Sieger, aber beim nächsten Meha-Freistoß sah der VfL-Schlussmann nicht gut aus. Der Ball kam genau auf ihn zu und flatterte über seine Hände ins Netz. Die Gäste, die nun Piotr Cwielong anstelle von Jungwirth aufboten, verloren komplett die Linie. Mario Vrancic erhöhte nur zwei Minuten nach Mehas zweitem Streich auf 3:1, die Partie war entschieden. Zumal ein wenig Pech hinzu kam, als kurz danach Aydins kluger Heber nur auf die Latte des Paderborner Gehäuses prallte und nach der anschließenden Ecke Vrancic kurz vor der Linie klärte.
Und es kam noch schlimmer für den VfL. Nachdem Andreas Luthe mit beiden Beinen auf Jens Wemmer losgegangen war, trat Mahir Saglik zum Elfmeter an. Heraus kam der zehnte Saisontreffer für den Paderborner Angreifer, die Bochumer hatten sich eine richtige Watschn abgeholt in Ostwestfalen, wo man das achte Spiel in Folge ohne Niederlage bejubelte. Von einer derartigen Serie kann man in Bochum auch in dieser Spielzeit nur träumen.