Bochum. . Dass der VfL Bochum die zweitschwächste Torquote in der Zweiten Bundesliga hat, selten in diesen Tagen gerät das in Vergessenheit. Vor dem Freitagspiel der Bochumer in Paderborn stärken Peter Neururer und Christian Hochstätter ihren Angreifern den Rücken.
„Wenn zwei Systeme aufeinandertreffen, ist es immer so: Der Schwächere muss sich nach dem Stärkeren richten. Und ich habe die Hoffnung, dass sich die Paderborner nach uns richten müssen.“ Für ein paar Minuten spielte die miserable Torquote und die mindestens so verheerende Heimbilanz des VfL Bochum mal keine Rolle, doch lange dauert es ja nie und dann ist es wieder da, das nervige Dauerthema. Zwar steht zunächst am Freitag der Gang nach Ostwestfalen an (18.30 Uhr/live in unserem Ticker), doch dass für die Heimpartie am 10. März gegen Greuther Fürth erst 7000 Tickets verkauft wurden, hat einen Grund, so Peter Neururer: „Das ist die Antwort auf unsere Heimergebnisse.“
Einen Grund zu klagen gibt es aber eigentlich noch nicht bei den Bochumern. Denn der Zuschauerzuspruch ist bislang erstaunlich gut. Die Fans sind geduldig und erkennen genau, wenn die Mannschaft hart, aber eben auch glück- bis kopflos arbeitet. Andreas Luthe, der Kapitän und Schlussmann, fand es „grandios“, was sich am vergangenen Sonntag ereignete: „Da gewinnen wir von elf Heimspielen gerade mal zwei, das Stadion aber ist voll und die Unterstützung fantastisch.“
Bochums Primärziel: den Klassenerhalt vor dem 34. Spieltag schaffen
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Die vielen verpassten Gelegenheiten nun ganz und gar den Stürmern anzulasten, mag weder Peter Neururer noch Sportvorstand Christian Hochstätter. Gegen Düsseldorf wurden auch Felix Bastians, Florian Jungwirth und Danny Latza in aussichtsreicher Lage gesichtet - ohne Wirkung zu hinterlassen. „Wir verbieten keinem Innen- oder Außenverteidiger, auch keinem Mittelfeld-Spieler Tore zu schießen“, sagte Hochstätter in Erinnerung an diese Szenen. Den Stürmern stärkte Hochstätter demonstrativ den Rücken: „Wir stehen zu dem was wir haben. Und wenn sie auch in Paderborn nicht treffen, dann treffen sie eben eine Woche später. Das Vertrauen kriegen sie von uns.“
Es gebe noch genügend Möglichkeiten, frühzeitig in sichere Gefilde zu kommen, sagte der Sportvorstand, gestand aber ein, dass es hilfreich wäre, das Primärziel, den Klassenerhalt, vor dem 34. Spieltag zu erreichen. Wer nämlich frühzeitig und verbindlich verhandeln kann, muss nicht Wochen später nehmen, was bis dahin noch übrig geblieben ist auf dem Spielermarkt. Im Umkehrschluss heißt das: Wer zu spät einsteigt, hat kaum noch Möglichkeiten, die personelle Ausstattung so zu gestalten, dass ein Schritt nach vorne möglich ist.