Bochum. Zu „fast hundert Prozent“, so der Trainer des VfL Bochum, schöpfe der SCP seine Möglichkeiten in dieser Saison aus. Bereits am Freitag treten die Bochumer in der Paderborner Benteler Arena an und hoffen dort auch auf ein wenig mehr Effektivität im Abschluss als bislang.
Wer hätte Ende August 2013 gedacht, dass sich einmal solch ein Graben auftun würde zwischen den Kontrahenten, die sich am Freitagabend gegenüber stehen werden? Gerade hatte der VfL Bochum am sechsten Spieltag den SC Paderborn trotz eines Zweitore-Rückstandes mit 4:2 in die Knie gezwungen und mit danach acht Punkten einen akzeptablen Start hingelegt. Für die Ostwestfalen, die es lediglich auf sechs Punkte brachten, schien dagegen einer der hinteren Ränge reserviert zu sein.
Pustekuchen. 16 Spieltage später sind die Paderborner dem VfL enteilt. 36 Punkte, neun mehr als die Bochumer, werden inzwischen für den SCP notiert, das bedeutet Rang fünf, gleichauf mit dem KSC und Union Berlin. Der FC St. Pauli und die Fußball-Wundertüte aus Kaiserslautern hecheln hinterher, es geht für die Ostwestfalen im letzten Saisondrittel sogar um den Aufstieg. „Den Hut“, so Peter Neururer, müsse man „vor dem SC Paderborn ziehen“, das sei „mit Abstand die Überraschungsmannschaft“ der Zweiten Bundesliga. Und weiter: „Die schöpfen ihre Möglichkeiten fast zu hundert Prozent aus.“
Um das tun zu können, muss man effektiv und kaltblütig sein im Abschluss, Eigenschaften, die dem VfL offensichtlich bislang abgingen. „Setzt man unsere Spielanteile ins Verhältnis zum Ertrag, so ist das kein Verhältnis“, sagt der VfL-Trainer. Alle warten sie ja auf die Tore, die doch eigentlich in ausreichender Zahl fallen müssten - doch herbeizaubern oder herbeireden kann man sie nicht.
Die vier Treffer gegen Paderborn Ende August waren bislang so etwas wie das Saison-Highlight des VfL. Vorher und nachher waren schon zwei erzielte Tore das Maximum, so sparsam sind die Bochumer mit ihren Möglichkeiten umgegangen. Und Peter Neururer hat natürlich Recht, wenn er darauf hinweist, dass die Ladehemmung damals, zu Zeiten des 4:2, noch kein Thema war. Jetzt ist es eines, und das macht die Psyche der Offensiv-Spieler sicher nicht stabiler.
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Neururer sieht positive Entwicklung
Weil der Einfluss des Trainerteams in Sachen Abschluss begrenzt ist, rückt die Gesamtpräsentation der Mannschaft mehr in den Fokus. „Ich sehe bei uns eine Steigerung vom Spiel gegen den FSV Frankfurt über die Partie beim FC St. Pauli bis hin zu Fortuna Düsseldorf“, sagte Peter Neururer. Daran gilt es anzuknüpfen. Stimmen Laufbereitschaft und Zweikampfverhalten, dann ist immerhin die Grundlage gelegt.