Bochum. . Die Vorfreude ist da, und damit auch hinterher die Bochumer Anhänger mal zufrieden das eigene Stadion verlassen, hat sich Peter Neururer einige „Änderungen“ einfallen lassen. Weniger bis gar nicht auf dem Platz - dafür in punkto Vorbereitung und Ritualisierung.

Es war ein bisschen mehr los auf dem Trainingsgelände des VfL Bochum am gestrigen Freitag, mit den Profis des Zweitligisten hatte dies allerdings nur bedingt zu tun. Denn auf dem oberen Platz machten sich die Bundesliga-Spieler des FSV Mainz warm für den abendlichen Auftritt auf Schalke. Und Peter Madsen, der ehemalige Torjäger des VfL, war mit einigen dänischen Kollegen auf Stippvisite beim VfL-Training. Madsen bildet sich gerade als Trainer weiter, auch am Sonntag (13.30 Uhr/live bei uns im Ticker) wird er im Stadion sein. Ein Glücksbringer?

Vielleicht. Aber einer, auf den Peter Neururer, der Rituale fast so sehr liebt wie Fußball, keinen direkten Einfluss hat. Dagegen greift der „Mister Aberglaube“ wieder tief in seine Marketing- und Motivations-Kiste, um den Heimkomplex, den am liebsten jeder ausblenden will beim VfL, zu besiegen. Erstmals in dieser Saison wird die Mannschaft im Hotel nebenan Quartier beziehen am Samstag, sich mit Bundesliga-Fußball gemeinsam einstimmen. Wie bei einem Auswärtsspiel - in dieser Tabelle ist Bochum ja Dritter....

Kulisse wird bundesligatauglich an der Castroper Straße

Und Neururer kündigt weitere „Überraschungen“ an für die Traditionspartie zwischen dem VfL und Düsseldorf, die sich bei vermutlich über 23.000 Zuschauern nicht nur für ihn „ein kleines bisschen wie Bundesliga anfühlt“. Näheres soll jeder am Sonntag sehen, ein „Feuerwerk“ im wahren Wortsinn wird es aber sicher nicht - es dürfte sich um Auswärtsrituale drehen, die der VfL Bochum ins eigene Stadion holen will. Dahin, wo es erst zwei Siege und neun Punkte gab - in der Heimtabelle ist Bochum Liga-Schlusslicht.


— Anne Castroper (@anneCastroper) February 21, 2014

Ob all der „Zauber“ wirken wird? Fakt ist: Neururer kann auf die gleiche Startelf setzen wie beim hart erkämpften und zumindest in der ersten Halbzeit überzeugenden 1:0-Sieg beim FC St. Pauli. So wie in diesen 45 Minuten, in punkto „Taktik, Ordnung, Spielverhalten“ will der Trainer seine erste Elf sehen. Und dazu „noch entschlossener“ gegen einen „topmotivierten Gegner mit ähnlicher Struktur wie St. Pauli“, meint der Trainer. Yusuke Tasaka als Spielmacher, Mirkan Aydin und der zuletzt technisch erstaunlich unsichere Richard Sukuta-Pasu sind als Offensive besonders gefordert, die meist „recht stabil stehende“ Defensive der Fortuna zu knacken.

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Bedingungsloser Einsatz, sich „zu 100 Prozent reinzuschmeißen“, ist dabei für Sportvorstand Christian Hochstätter sowohl Basis als auch „Selbstverständlichkeit“. Darüber hinaus wird „entscheidend sein“, meint Hochstätter, dass die Mannschaft wieder ihre „Ordnung“ findet wie größtenteils in Hamburg zuletzt: „Wenn wir das hinkriegen, werden wir auch Düsseldorf schlagen.“

BERTRAM UNTER BEOBACHTUNG - GRIMALDI IM BLICKFELD

Co-Trainer Frank Heinemann wird am Samstag die Drittliga-Partie des VfL Osnabrück gegen Halle beobachten. Bei den Ostdeutschen spielt Sören Bertram (22) eine gute Saison, in 23 Spielen erzielte er als offensiver (Links-)Außen bereits acht Tore. Bertram ist ja nur bis zum Sommer ausgeliehen vom VfL Bochum, ist ein Thema für den Zweitliga-Kader 2014/15. So wie Osnabrücks Stürmer Adriano Grimaldi (22), mit elf Toren einer der Toptorjäger der 3. Liga. Grimaldis Vertrag läuft aus, der VfL hat ihn im Blick. Allerdings wird er heute wohl nicht spielen (Grippe).

VfL Bochum: Luthe - Eyjolfsson, Maltritz, Fabian, Bastians - Latza, Jungwirth, Tiffert - Tasaka - Aydin, Sukuta-Pasu. Reserve: Esser (TW), Bulut, Cwielong, Butscher, Zahirovic, Acquistapace, Kreyer

Düsseldorf: Giefer - Levels, Latka, Bodzek, Schmidtgal - O. Fink, Lambertz - Erat, Liendl, Halloran - Benschop