Bochum. . Mit dem zuletzt angeschlagenen Yusuke Tasaka wird der VfL Bochum am Freitag beim Karlsruher SC versuchen, die Serie des starken Aufsteigers zu stoppen. Der KSC ist seit sechs Partien unbesiegt. Bochum-Trainer Peter Neururer weißt: „Da ist Qualität zu sehen.“

Peter Neururer ist für verbale Kreationen jeder Art bekannt, mitunter aber bedient sich auch ein meisterlicher Sprücheklopfer alter Weisheiten, nach denen sich das Sparschwein über Münzen freut - die aber trotzdem ja nicht falsch sein müssen. Im Gegenteil. „Nach dem 16. Spieltag“, sagte Bochums Trainer also vor dem schweren Auswärtsspiel an diesem Freitag (Freitag, 18.30 Uhr/live in unserem Ticker) beim Karlsruher SC, „lügt die Tabelle nicht mehr.“ Und in dieser Tabelle der bisher wohl ausgeglichensten 2. Liga der Geschichte steht der Aufsteiger auf Rang vier mit 26 Punkten: „Zu Recht“, sagte der Coach des Zehnten VfL auch nach der Video-Analyse gestern vor dem Abschluss-Training daheim: „Da ist Qualität zu sehen.“

KSC „gewarnt vor dem VfL“

Und der KSC hat einen Lauf: Die letzte Niederlage gab es gegen den 1. FC Köln (1:2) Anfang Oktober, es folgten vier Siege und zwei Remis. Dreimal in Folge stand nun die Null, zuletzt beim 3:0 gegen Dresden und 2:0 in Düsseldorf, das Fortunas Mike Büskens den Job kostete.

Dennoch blickt Jens Todt, im April beim VfL geschasste Vorstand und seit Sommer Manager des KSC, keinesfalls nach oben. „40 Punkte“, sagt Todt, „könnten in dieser Liga diesmal vielleicht gar nicht reichen zum Klassenerhalt.“ Und gegen seinen Ex-Klub, so Todt, sollen auch deshalb die nächsten Zähler her: „Wir sind gewarnt vor dem VfL, der gegen gute Teams immer gut ausgesehen hat.“ Auch diese Aussage zeugt letztlich von Selbstbewusstsein. Wir sind gut.

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Qualität hat aber auch Bochum, der beim letzten Spiel der Hinrunde wieder den Weg nach oben einschlagen will - möglich ist eine Fahrt in beide Richtungen. Einzig Cottbus liegt ein wenig zurück mit 13 Zählern, aber bis zum Siebzehnten Bielefeld sind es nur vier Punkte für Bochum - und bis Karlsruhe eben auch nur fünf.

Bochums linke Seite mit Cwielong und Bastians

Diesen Abstand auf zwei zu verkürzen und damit Teil eins der Saison in etwa im angepeilten Bereich zu beenden, lautet das klare Ziel. Da kommt es Neururer nicht nur aus Aberglaube gerade recht, dass die Badenser zurzeit gut dastehen. Gegen Teams, die vor dem Spieltag vor dem VfL standen, hat Bochum jedenfalls meistens gepunktet (drei Siege, ein Remis, eine Niederlage in Aue). Wichtiger aber ist wohl, dass dem VfL eine womöglich etwas forscher, offensiver anlaufende Mannschaft auf fremdem Platz besser liegt als eine Zerstörer-Elf.

Um die statistisch zweitbeste Defensive der Liga nach Köln (14 Gegentore, Köln: 7, Bochum: 16) zu knacken, setzt Neururer wieder auf seine lange Zeit gesetzten Stammflügel. Yusuke Tasaka meldete sich gesund zurück, der Japaner konnte im Trainingsspiel wieder das gelbe Leibchen der A-Elf tragen. Er wird rechts beginnen und Piotr Cwielong links - mit Felix Bastians dahinter, der ja ebenfalls für Power nach vorne steht.

VfL reist mit 19 Spielern nach Karlsruhe - Gyamerah vor Rückkehr 

19 Spieler reisten gestern nach Karlsruhe. Denn Jan Gyamerah (18) meldete sich gesund zurück, soll aber heute vor Ort einen weiteren Belastungstest machen. Ist er fit, rutscht der Rechtsverteidiger in den Kader. Dann bliebe Lukas Sinkiewicz wohl auf der Tribüne. Florian Jungwirth, der am Samstag beim Heimspiel der U 23 gegen Lotte spielen wird, und Slawo Freier sind gelbgesperrt.

Die voraussichtliche Startelf des VfL Bochum:

Luthe - Acquistapace, Maltritz, Fabian, Bastians - Tasaka, Latza, Tiffert, Cwielong - Ilsö - Sukuta-Pasu.

Reserve: Esser - Eyjolfsson, Butscher, Bulut, Zahirovic, Aydin, Gyamerah (Sinkiewicz).