Bochum. . „Die Mannschaft brennt“, sagt Peter Neururer vor dem Derby seines VfL Bochum bei Arminia Bielefeld am Freitag in Ostwestfalen. Allrounder Felix Bastians wird in die Startelf zurückkehren und auch Routinier Slawo Freier meldete sich zurück für die richtungweisende Partie beim Aufsteiger.

Etwa 3000 Bochumer wollen in Bielefeld (Freitag, 18 Uhr/live bei uns im Ticker) dabei sein, „einige von ihnen“, weiß Peter Neururer, waren ja auch schon in Sandhausen oder Aue vor Ort: „Sowas wollen wir ihnen nicht noch einmal antun.“

Die „Einstellung“, das betont der Trainer des VfL, „muss stimmen“, anders als bei den Niederlagen bei den erwähnten Klubs. Das garantiert stimmungsvolle, traditionell giftige Derby dürfte den Rahmen liefern, um gar nicht erst in einen Schnick-Schnack-Schnuck-Trott zu verfallen. In Sandhausen, wir erinnern uns, spielten ja Piotr Cwielong und Yusuke Tasaka auf diese Weise den Schützen eines Freistoßes aus. Der VfL verlor mit 0:1.

VfL Bochum wohl in Bestbesetzung

Die einzige Verbindung zum SVS oder Aue aber ist die tabellarische Situation, vielleicht: die Rollenverteilung. Bielefeld hat nach tollem Saisonstart als Aufsteiger ja zuletzt sechs Mal verloren, ist nur noch Siebzehnter. Der VfL, der wohl in Bestbesetzung antreten kann, kletterte nach dem 0:0 gegen Kaiserslautern und den 1:0-Siegen in Cottbus und gegen den 1. FC Köln nicht nur auf Rang zehn, sondern kehrte auch in die Welt der Selbstbewussten zurück. Neururer glüht vor Vorfreude, was nicht nur an seiner seit dem Cottbus-Kick zum Glücksbringer mutierten Gürtel-Kollektion liegt (die austauschbare Schnalle zeigt ein VfL-Wappen, nun gibt’ s auch Varianten wie „Auswärtssieg“ oder „0:5“): „Die Mannschaft brennt.“

Beflügelt wird der Aufschwung durch die Rückkehr von Felix Bastians, in Liga zwei zweifellos eine echte Nummer auf der linken Bahn. Der 25-Jährige wird, wenn nichts mehr passiert, in Bielefeld erstmals seit dem Auftaktsieg bei Union Berlin von Beginn an spielen. Das legte Neururer nun fest, Bastians selbst will „alle fünf Spiele bis zur Winterpause durchziehen“.

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Offen ist lediglich, ob er im linken Mittelfeld beginnt, wie nach seiner Einwechslung gegen Köln oder im Test gegen Düsseldorf. Oder ob er seine Stammposition hinten links einnimmt. Abhängig ist dies von zwei Vakanzen. Wie fit kehrt Piotr Cwielong, der zuletzt formschwache Flügelspieler, vom Länderspiel am Dienstagabend zurück (wie Adnan Zahirovic soll er Donnerstagnachmittag zum Training stoßen)?

Slawo Freier beißt auf die Zähne

Und zweitens: Kann Slawo Freier spielen? Fällt er aus, dürfte nämlich Jonas Acquistapace auf die rechte Außenbahn rücken. Holmar Eyjolfsson besitzt zwar „alle Fähigkeiten“, sagt Neururer. Aber: „Er muss jetzt mal an die Tür klopfen.“ Und Florian Jungwirth ist im Zentrum zu wertvoll, zumal Neururer die Kölner Erfolgself bis auf die Bastians-Variante nicht unnötig verändern will.

Die „Freier-Frage“ beantwortet der Spieler selbst, und der Fall dürfte eigentlich schnell klar sein. Der öfter mal unter Knieproblemen leidende Rechtsverteidiger trainierte gestern Nachmittag wieder mit. Neururer drückt es so aus: „Es gibt Spieler, die fehlen mit sochen Beschwerden drei Wochen. Und es gibt Spieler wie Slawo Freier.“