Bochum. Der VfL Bochum unterliegt Fortuna Düsseldorf im Solidaritätsspiel 1:2. Mirkan Aydin trifft nach Vorarbeit von Christian Tiffert zum 1:1. Peter Neururer wechsel sieben Mal. Der norwegische Juniorennationalspieler Henrik Gulden macht auf sich aufmerksam. Lukas Sinkiewicz gibt sein Comeback.
Wichtig is’ ausnahmsweise mal nicht auf’m Platz. „Eine Region steht auf“ – so steht es auf dem großen Banner geschrieben, hinter dem sich die Spieler vor dem Anstoß zum Gruppenbild aufstellen. Es mögen vielleicht 3500 Zuschauer sein, die als Region aufstehen, die am Samstag ins rewirpower-Stadion kommen und ihre Solidarität mit den rund 1000 Mitarbeitern der Outokumpu-Werke in Bochum und Düsseldorf bekunden.
Dass der Gast aus Düsseldorf, die Mannschaft von Trainer Mike Büskens das Solidaritätsspiel mit 2:1 gewinnt, ist am Samstag tatsächlich nur Nebensache. Deshalb lässt sich Peter Neururer auch gar nicht erst auf Einzelkritik seiner Spieler ein und weist wiederholt auf die Bedeutung dieses Partie hin: „In erster Linie stand das Spiel im Zeichen der guten Sache und hat seinen Zweck damit voll erfüllt. Auch, wenn die Zuschauerzahl hätte höher sein können.“ Sportlich ordnet der 58-Jährige das Solidaritätsspiel als „eine Trainingseinheit“ ein.
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Aydin: Zweites Tor in zweitem Test
Die Führung der Fortuna fällt nach zwei Minuten durch Ben Halloran. Der australische Stürmer nutzt einen Fehler im Aufbauspiel von Mirkan Aydin und Christian Tiffert und schiebt den Ball aus kurzer Distanz an Andreas Luthe vorbei. Die Anfangsphase gehört klar den Düsseldorfern, Bochum braucht 20 Minuten bis zur ersten Torchance. Felix Bastians hätte es nach einer Flanke von Ken Ilsö besser direkt versucht, sein Schuss mit rechts geht neben das Tor. Vor allem Florian Jungwirth, den Neururer auf der rechten Verteidigerposition für den leicht angeschlagenen Slawo Freier bringt, schaltet sich häufig ins Offensivspiel ein. In Bielefeld am Freitag kann aber Freier in die Startelf zurückkehren.
Beim Ausgleich beweist Christian Tiffert dann ein feines Füßchen, als er Mirkan Aydin den Ball serviert und der Stürmer ihn aus zehn Metern unter die Latte köpft. Aydins zweites Tor im zweiten Testspiel in dieser Woche.
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In der Pause wechselt Neururer vier Mal. Auch Ken Ilsö bleibt vorsichtshalber in der Kabine. „Er hat Probleme mit dem Oberschenkel, aber das sollte nichts Ernstes sein“, erklärt Neururer. Der Ilsö-Ersatz trägt die Nummer 41 auf dem Rücken, der Name auf dem Trikot fehlt noch. Das könnte sich allerdings schnell ändern. Denn Henrik Gulden, das 17-jährige Talent aus der U19, macht bei seinem ersten Einsatz bei den Profis gleich ein prima Spiel. Gulden spielt auf der rechten Seite im Mittelfeld, ist laufstark, sehr ballsicher, seine die Pässe kommen an: Gulden ist der einzige Lichtblick in Durchgang zwei. Abgesehen von der Rückkehr von Lukas Sinkiewicz, dem Neururer eine halbe Stunde Spielzeit gibt.
Das Spiel bestimmen nur noch die Düsseldorfer. Den Siegtreffer erzielt Ben Halloran nach einer guten Stunde. Jonas Acquistapace verliert erst das Kopfballduell gegen Erwin Hoffer, dann auch das Laufduell. Hoffer sieht Halloran, der locker einschiebt. Als Jonas Acquistapace zehn Minuten später vom Feld muss, ist er angefressen, das Gegentor ärgert den Innenverteidiger. Neururer: „Darüber darf er auch sauer sein. So ein Fehler darf einem gestandenen Profi nicht passieren. Sein Ärger zeigt aber, dass er die richtige Einstellung besitzt.“ Bei allem Ehrgeiz, am Samstagnachmittag bleibt es dabei: Fußball kann sogar beim VfL manchmal nur Nebensache sein.