Bochum/Düsseldorf. Mike Büskens konnte beim 2:1-Sieg im Solidaritässpiel gegen den VfL Bochum viele Erkenntnisse gewinnen. Vor allem der 19-jährige Christian Gartner machte auf sich aufmerksam und bekam ein Lob vom Cheftrainer ausgesprochen.
Viele neue Erkenntnisse – das hatte sich Fortunas Chefcoach Michael „Mike“ Büskens vom Solidaritätsspiel am Samstagnachmittag gegen den Zweitliga-Konkurrenten VfL Bochum versprochen. Die gab’s auch – und beim beim 2:1 (1:1)-Sieg der Flingerner überwogen nach einer Vielzahl kleinerer Experimente sogar die positiven Eindrücke.
Am Anfang muss zunächst das neue System mit der Raute im Mittelfeld aufgeführt werden, mit Talent Christian Gartner als alleinigem „Sechser“ vor dem Duo Oliver Fink und Andreas Lambertz sowie einem Ivan Paurevic mit vielen Freiheiten. Vor allem der 19-jährige Gartner überzeugte dabei und war überall zu finden – als Löcher-Stopfer vor der eigenen Defensive sowie als erster Aufbauspieler für die Offensivaktionen.
Dieses laufintensive Spiel vom U19-Nationalspieler Österreichs imponierte auch seinem Trainer Büskens. „Ich habe ihm die Verantwortung übertragen, und er hat seine Aufgabe sehr gut gemacht“, führte der gebürtige Flingerner aus und betonte: „Christian ist auf einem vernünftigen Weg.“
Harmonisches Duo Hoffer-Halloran
Beeindruckt dürfte der 45-Jährige auch vom geglückten Experiment in der Offensive gewesen sein. Denn erstmals stürmten Seite an Seite Erwin Hoffer und Ben Halloran. Von seiner Nominierung als zweite Spitze war der 21-jährige Halloran zunächst selbst überrascht. „Er meinte zu mir, dass er das letzte Mal als Zwölfjähriger als Angreifer gespielt hat“, verriet Büskens.
Aber eingebüßt hat der Australier seine Offensivqualitäten augenscheinlich nicht. Es waren keine 120 Sekunden vergangen, als Hoffer erstmals vor dem Bochumer Tor auftauchte und auf den unbewachten Halloran quer legte. Letzter benötigte dann nur noch zwei Ballkontakte, nämlich Annahme und Abschluss, um die Führung zu erzielen.
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Wer von den 3548 Zuschauern zu diesem Zeitpunkt noch mit der Auswahl seines Platzes beschäftigt war, konnte das identische Tor zum 2:1 nach einer Stunde quasi in der Realwiederholung bestaunen. Erneut passte Hoffer auf den unbedrängten Halloran. Und wieder war es der Jungaustralier, der den Ball mit zwei Ballkontakten im Tor unterbrachte. „Ben und Jimmy haben zusammen gut harmoniert. Beide haben das sehr gut gemacht“, lobte Übungsleiter Büskens sein neues Sturmduo „Hofferan“.
Einziger Schönheitsfehler war am Samstag das Gegentor zum zwischenzeitlichen 1:1. Nach einer halben Stunde flankte Ex-Bundesligastar Christian Tiffert auf Kollege Mirkan Aydin, der den Ball über die Unterkante der Latte ins Tor köpfte. Nach der Partie verriet Bochums Kulttrainer Peter „der Große“ Neururer, dass die Flanke eigentlich einem anderen VFL-Kicker als Adressaten gegolten hatte. Aber „Mirkan hat den Ball auf unverschämte Weise einfach selbst rein gemacht“, scherzte Neururer.
Chancenverwertung ausbaufähig
(Galgen-)Humor mussten übrigens auch die Flingerner Talente Muhammet Karpuz und Marcel Hofrath beweisen. Denn anstatt wie gewohnt in der Regionalliga für die U23 aufzulaufen, machten sich beide über 45 Minuten lang warm, ohne mit nur einer einzigen Einsatzsekunde belohnt zu werden. Sicherlich zum Ärgernis von U23-Trainer Taskin Aksoy, der seinerseits beide Akteure beim 2:2-Remis in der Regionalliga gegen die SG aus Wattenscheid nur zu gerne eingesetzt hätte.
VfL Bochum zeigt Flagge
Eigentlich wollte sich Hoffer ja als Torschütze wieder ins Gespräch bringen, doch der 26-Jährige glänzte „lediglich“ in der Rolle als zweifacher Vorlagengeber. Einmal stand zu allem Überfluss seinem persönlichen Glück der Pfosten (75.) im Weg – wie wenige Minuten zuvor schon bei einem Versuch des Kollegen Ivan Paurevic (68.).
Die fehlerhafte Chancenverwertung bemängelte auch Coach Büskens mit dem Verweis, „dass wir es verpasst haben, mehr Tore zu schießen.“ Alles Erkenntnisse, die dem Übungsleiter im Ligaalltag weiterhelfen können.