Bochum. . Der VfL Bochum bezwang den zuvor unbesiegten Zweitliga-Spitzenreiter 1. FC Köln mit 1:0 – und ließ danach Trainer Peter Neururer hochleben, der diesen Erfolg angekündigt hatte. Nach sieben Punkten aus den letzten drei Spielen atmet der VfL tief durch.
Am Ende tanzte nur noch die Ostkurve. „Gegen Bochum kann man mal verlier’n“ trötete der Anhang des Fußball-Zweitligisten VfL Bochum den gut und gerne 10 000 Fans des 1. FC Köln um die Ohren. Unten, am Rande des Rasens an diesem stimmungsvollen Tag im fast ausverkauften Stadion, reckte Bochums Trainer Peter Neururer seine gestreckten Zeigefinger in den Himmel, total gelöst und erleichtert. Denn mit einem beinhart erkämpften 1:0 schenkte Bochum den Kölnern die erste Saisonniederlage ein.
Für Kölns Trainer Peter Stöger schien der Rückschlag zur rechten Zeit zu kommen
Und wieder hat Neururer, „Peter der Große“, vor ein paar Wochen nach vier Ligapleiten noch auf das Maß eines Abstiegskandidaten geschrumpft, ein gutes Stück Bochumer Fußball-Kino mitgeschrieben. Wie im Mai, als der VfL den FC mit einem 2:1 aus seinen Aufstiegsträumen gerissen hatte. „Wir sind wieder auf dem richtigen Weg. Wir gehören nicht zur Spitze, aber weg von unten“, wählte Neururer moderate Töne nach dem Triumph – und schickte einen freundlichen Gruß an seinen von ihm geschätzten Ex-Klub: „Der FC schafft den Aufstieg auch so.“
Für den Moment bleibt Köln jedenfalls Liga-Spitze, und FC-Coach Peter Stöger schien der Rückschlag zur rechten Zeit zu kommen. „Wir haben in der ersten Halbzeit nicht alles abgerufen“, kritisierte der Wiener. „Dann ist es in Ordnung, wenn man mal verliert, auch wenn wir von den Spielanteilen einen Punkt verdient gehabt hätten.“
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Kann man so sehen – es war den Bochumern aber so schnäuzerpiepegal wie Neururer der heutige Sessions-Auftakt am Dom („Mit Karneval habe ich nichts am Hut“.) Bochum atmet tief durch nach sieben Punkten aus den letzten drei Partien, nach drei Zu-Null-Spielen und dem Sprung auf Platz zehn – von Übermut aber keine Spur. Obwohl man gegen die „Top vier“ der Liga, gegen Köln, Fürth, Kaiserslautern, Berlin, stolze zehn Punkte holte. Neururer: „Wir tun uns derzeit noch leichter zu reagieren.“ Wie gegen Köln. Mit Leidenschaft, Disziplin und guter Defensiv-Struktur zermürbte der Außenseiter den Gast. Ballbesitz schenkte der VfL ab – und hatte im ersten Durchgang dennoch die besseren Szenen. Erst nach der Pause drückte Köln stärker, fand aber bis zur hektischen Schlussphase nur selten eine Lücke.
Effektiver der VfL: Richard Sukuta-Pasu köpfte nach Flanke von Jonas Acquistapace das 1:0, als keiner damit rechnete (64.). Der stürmende Alleinunterhalter erzielte seinen dritten Saisontreffer. Weil Bochum Glück hatte, als Ujah an den Innenpfosten köpfte, war er drei Punkte wert. Neururer durfte sich genüsslich selbst loben: „Glückwunsch an die Kölner, sie haben eine tolle Mannschaft.“
Bochum siegt gegen Köln