Bochum. Tabellenführer 1. FC Köln ist der große Aufstiegsfavorit in der 2. Bundesliga und damit natürlich auch für den VfL Bochum ein schwerer Brocken. VfL-Trainer Peter Neururer hält große Stücke auf die Rheinländer, insbesondere deren Offensive - seine eigene Mannschaft sieht er aber nicht als chancenlos.
Unerhört eng geht es weiterhin zu in der 2. Fußball-Bundesliga, der Abstand vom fünften zum letzten Tabellenplatz beträgt gerade einmal acht Punkte, im vergangenen Jahr waren es zum selben Zeitpunkt (13. Spieltag) schon ganze 14 Zähler. Einer der Gründe, warum VfL-Trainer Peter Neururer bei seiner schon häufiger geäußerten Einschätzung zur Lage der Liga bleibt: „Jeder kann jeden schlagen.“
Ist der VfL also auch am kommenden Sonntag daheim gegen den 1. FC Köln(live im Ticker), den ultimativen Aufstiegsfavoriten aus dem Rheinland, nicht chancenlos?
Nun, sofern die Bochumer die gröbsten Fehler aus dem Cottbus-Spiel abstellen, könnte sicherlich die Chance auf zumindest einen Punkt bestehen. Am Montagmorgen, noch vor der eher lockeren „Anschwitz-Einheit“ um 10 Uhr, „haben wir die Dinge angesprochen, die in Cottbus falsch gelaufen sind“, so Neururer, der sich dabei nicht nur auf die erste Hälfte bezieht, in der das VfL-Spiel ungeordnet, teilweise ängstlich wirkte.
Bochum muss ballsicherer und cleverer werden
Auch jene Szenen, die sich in der Nachspielzeit zugetragen hatten, möchte Neururer in dieser Form nicht noch einmal sehen. „Man stelle sich nur vor“, so der Coach, dass der Sonntagsschuss von Daniel Bittroff nicht das Lattenkreuz touchiert hätte, sondern ins Tor geflogen wäre. Der VfL muss in entscheidenden Situationen ballsicherer, cleverer agieren, und das insbesondere gegen einen 1. FC Köln, der eine Offensivpower beisammen hat, „mit der du sogar in der Bundesliga richtig gut spielen könntest“, weiß Neururer um die Stärken des Sturm-Duos Patrick Helmes/Anthony Ujah. „Die nutzen jede Chance sofort. Fehler in der Vorwärtsbewegung dürfen wir uns deshalb nicht erlauben.“
Zumal man sich ja weiterhin auf dem mühsamen Weg befindet, verlorenes Selbstbewusstsein langsam wieder zu erlangen. Deshalb, sagt Neururer, laute die Devise weiterhin: „Erst der Kampf, dann das Spiel.“ Mindestens 22.000 Zuschauer, so viele Karten wurden bis Montagmittag bereits im Vorverkauf abgesetzt, werden dann dabei sein. Ein ausverkauftes Haus also, wie am 5. Mai, als man mit dem hart erkämpften 2:1-Erfolg gegen schon damals ambitionierte Kölner einen Riesenschritt zum Klassenerhalt machen konnte, liegt durchaus im Bereich des Möglichen. Die Kölner und ihre Qualitäten, sagt Neururer, „sind außergewöhnlich, aber schlagbar.“