Cottbus. Richard Sukuta-Pasu erzielte in einer kampfbetonten Partie in Cottbus das Tor des Tages zum 1:0 für den VfL Bochum. VfL-Trainer Peter Neururer sprach gelöst von einem “glücklichen, aber nicht unverdienten Sieg“. In einer Woche kommt der 1. FC Köln nach Bochum.
Es schepperte im ziemlich duster geratenen Gang zur Kabine, Spieler des FC Energie Cottbus traten frustriert vors Metall. Und als die Bochumer kamen, Minuten später, feixend, lachend, so gut drauf wie lange nicht mehr, war der Kontrast perfekt. Bochum hatte einen glanzlosen, aber immens wichtigen 1:0-Sieg hingelegt beim Krisenklub FCE, es war der erste Erfolg nach vier Niederlagen und einem Remis seit Mitte September. „Das Spiel war streckenweise nicht schön, in der Situation ist das aber egal“, brachte es Marcel Maltritz erleichtert auf den Punkt: „Wir wollten unbedingt gewinnen, das ist uns gelungen.“ Der VfL hat Cottbus überholt, ist vorerst Dreizehnter – und darf sich ein wenig entspannter auf Köln freuen, das kommende Woche Sonntag in Bochum gastiert.
So sah es auch Trainer Peter Neururer, der gelöst von einem „glücklichen, aber nicht unverdienten Sieg“ sprach nach schwacher erster Halbzeit und überlegen geführter zweiten Hälfte. Kollege Rudi Bommer, der vor dem Aus steht beim FCE, pflichtete ihm bei: „Wenn wir die zweite Halbzeit so spielen, haben wir einen Sieg auch nicht verdient.“
Richard Sukuta-Pasu erzielte das Siegtor aus vier Metern
„Augen zu und durch“ titelte das Lausitzer Stadionmagazin, und irgendwie sah das Spiel eine gute Viertelstunde lang auch genauso aus. Kaum gelungene Aktionen hüben wie drüben, Angst vor der Niederlage nach den Sieglos-Wochen, bei Energie wie bei den in der Startelf unveränderten Bochumern. Ein „technisches Fehlerspiel“, geißelte Neururer hinterher.
Auch interessant
Cottbus aber schwamm sich langsam frei auf rutschigem Untergrund – dank eines VfL, das einen wie eingeschüchterten Gastgeber selbst aufbaute. Nach einem eigenen Freistoß, die eine Halbzeit lang ebenso allesamt sinnlos verpufften wie die Eckbälle, konterte Cottbus das Auswärtsteam (!) beim Stand von 0:0 aus, Erinnerungen an das 1:2 in Aue wurden wach. Und hätte Charles Takyi nicht einen Pakt mit dem Abschluss-Teufel geschlossen, der VfL wäre früh Richtung Hölle abgestürzt. Völlig frei vor dem guten Torwart Andreas Luthe, ging sein halbherziger Schuss links vorbei (18.).
Cottbus legte nach. Der VfL bot viel Raum im Zentrum, wo Florian Jungwirth mitunter alleine gegen alle zurecht kommen musste, Christian Tiffert fand keinen Zugriff. Und natürlich kam Energie über Bochums Problemzone, die linke Abwehrseite mit Jonas Acquistapace. Es folgten Klasse-Chancen nur für den FCE. Marco Stiepermann vernaschte Acquistapace und Patrick Fabian, scheiterte aber an Luthe (23.). Takyi, wer sonst, köpfte und schoss zweimal drüber (31./33.).
Auch interessant
Und auf einmal schlug der VfL zu. Marcel Maltritz flankte auf die andere Seite der Torauslinie, Ken Ilsö, der ansonsten kaum auffiel, schlug den Ball flach und hart in die Mitte, wo Richard Sukuta-Pasu aus vier Metern vollendete. Sein zweites Saisontor, er hatte es sich erarbeitet.
„Wir woll‘n euch kämpfen seh‘n“, brüllten einige der nur 9000 FCE-Anhänger umgehend, und weil Steven Rivic kurz vor der Pause aus kurzer Distanz wieder das Tor nicht traf, gab es Pfiffe gegen das etwas bessere Team.
Für VfL-Trainer Neururer "muss ein Heimsieg gegen Köln unser Anspruch sein"
Bommer brachte Brinkmann für den angeschlagenen Kruska und Jendrisek für Takyi, doch viel passierte nicht. Im Gegenteil: Der FCE agierte zunehmend „planlos“, so Bommer, wirkte ratlos. Bochum stand defensiv nun sicher, suchte Entlastung über Konter, Raum gab es zuhauf – doch die Gegenzüge waren eine Katastrophe. So verdaddelte Slawo Freier, so scheiterte Mirkan Aydin aus kurzer Distanz. Aydin war mit Danny Latza in der 70. Minute für Ilsö und Tiffert gekommen.
VfL erkämpft 1:0-Sieg
Am Ende blies die Energie-Kurve das obligatorische „Wir ham die Schnauze voll“ in den tristen Himmel, während Peter Neururer nach dem Erfolgserlebnis mehr denn je ans Gute glaubt: „Es war ein reines Kampfspiel. Wenn du solche Spiele gewinnst, kannst du dir daraus das alte Selbstvertrauen holen für das Spiel gegen Köln. Ein Heimsieg muss unser Anspruch sein.“