Bochum. . Mit unverändertem Kader reist der VfL Bochum nach Cottbus. In der Lausitz will der Fußball-Zweitligist am Freitag „den Bock umstoßen“, denn der Gegner ist mit nur einem Punkt mehr direkter Tabellennachbar der Bochumer. Das Unentschieden gegen den 1. FC Kaiserslautern soll für die anstehende Aufgabe Auftrieb geben.
Etwa 200 Hartgesottene wollen die 650km-Tour auf sich nehmen, um ihren VfL Bochum zu unterstützen beim FC Energie Cottbus am Freitag (Anpfiff 18.30 Uhr, live bei uns im Ticker). Und folgt man den Einschätzungen von Vorstand, Trainer, Spielern, will der Zweitligist aus dem Revier die treuesten Anhänger nicht schon wieder enttäuschen. Wie in Aue. Wie in Sandhausen. „Wir wollen eine gute Basis schaffen für das Heimspiel gegen Köln“, sagte Trainer Peter Neururer, um eilig nachzuschieben: „Unsere volle Konzentration gilt jetzt Cottbus.“
Das muss sie auch, denn sonst gibt es eben nicht die „große Wende“, sondern ein böses Erwachen nach dem Hoffnungsschimmer gegen Kaiserslautern, nicht nur für Christian Hochstätter „der bisher stärkste Gegner“. Der Sportvorstand, der offenbar angetreten ist in Bochum, um den Blick stets nach vorne zu richten, Optimismus und Selbstbewusstsein auszustrahlen, ohne alles schönzureden („In der Rückwärtsbewegung waren wir als Kollektiv gut, spielerisch nicht“), sagt forsch: „Der Siebte hat nur vier Punkte mehr, das Mittelfeld der Tabelle ist nah. Wir gucken nach oben, nur das interessiert mich. Alles andere interessiert mich nicht.“
Alles andere - das könnte der Absturz auf den allerletzten Platz sein. Denn Dresden, der Vorletzte, ist punktgleich, Ingolstadt liegt nur noch zwei Zähler zurück.
Beim VfL soll das Umschaltspiel von defensiv auf offensiv besser werden
Das 0:0 gegen das starke Kaiserslautern, die gute Arbeit „gegen den Ball“, die eigentlich ja „selbstverständliche Einsatzbereitschaft“, so Neururer, sie sollen mehr Selbstvertrauen geben für die zweifellos unangenehme Aufgabe bei den ebenfalls schwer angeschlagenen Lausitzern, die nur einen Punkt und Platz besser dastehen. Selbstvertrauen, das irgendwann die „Angst“ im Spiel mit dem Ball besiegen soll, damit die Sicherheit zurückkehrt, die Fehlerquote sinkt.
Hochstätter fordert dabei das, was Neururer bei all seinen Spielern an den zwei Trainingsatagen zuletzt erkannt haben will: „Man darf nicht zufrieden sein mit dem Teilerfolg gegen eine Spitzenmannschaft, man muss mehr wollen.“ Einen Sieg beim Tabellennachbarn - es wäre der erste Erfolg seit dem 2:0 in Fürth, seit Mitte September, seit fünf Liga- und sechs Pflichtspielen. Es wäre der erste Erfolg gegen ein Team, das derzeit in der unteren Tabellenhälfte platziert ist: 11 der 12 Punkte holte der VfL gegen die aktuell Tabellenzweiten bis -Sechsten, Union Berlin, Fürth, Kaiserslautern, St. Pauli, Paderborn, dazu ein 1:1 gegen Dresden.
VfL gewinnt einen Punkt
Neururer setzt in Cottbus auf einen unveränderten Kader. In der Startelf hielt sich der Coach nach vorne Optionen offen, viel ändern wird er nicht. Die Viererkette bleibt zusammen, inklusive Jonas Acquistapace. Denkbar, dass Ken Ilsö weichen muss und Danny Latza zurückkehrt. Oder Mirkan Aydin als zweite Spitze. In jedem Fall soll das Umschaltspiel von defensiv auf offensiv besser, sicherer werden. Damit gelingt, was sich alle erhoffen: „Wir wollen“, sagt Neururer, „den Bock umstoßen.“