Bochum. . Die Startelf des VfL Bochum bei Erzgebirge Aue ist kein Geheimnis mehr: Trainer Peter Neururer wirbelt die Anfangsformation wieder durcheinander. Auch wählt er gegen die kampfstarken Ostdeutschen eine neue taktische Variante mit einem echten Spielmacher.

Die „Qualifikationswochen“ sind offenbar beendet, Peter Neururer macht kein großes Geheimnis mehr aus seiner Elf, die am Samstag beim nur einen Punkt besser postierten FC Erzgebirge Aue den Sturz ins Bodenlose verhindern soll (13 Uhr, live in unserem Ticker). Auch wenn er naturgemäß immer wieder betont, dass bis Samstag ja noch das ein oder andere passieren könnte.

Stand gestern setzt er auf eine Mischung aus Sandhausen (0:1) und Ingolstadt (0:1) plus Mounir Chaftar. Der Linksverteidiger, der eigentlich verkauft werden sollte und in dieser Saison noch keinen Einsatz hatte, wurde von Neururer schon häufig gelobt für seine Trainingsleistungen, letztlich reichte es aber immer nur für den Sprung in den Kader, wenn überhaupt.

Chaftar soll Acquistapace ersetzen

Nun soll der 27-Jährige Jonas Acquistapace ersetzen, der aus der Not heraus vom Innen- zum Linksverteidiger mutiert war, zuletzt mit mäßigem Erfolg. Ansonsten bleibt vor Torwart Michael Esser die Viererkette bestehen mit Patrick Fabian, Marcel Maltritz und Slawo Freier - den drei Feldspielern, denen Neururer über die Saison gesehen die „größte Konstanz“ attestiert.

Köln-Spiel: Freier Verkauf startet Ende des Monats

Für das Topspiel gegen den 1. FC Köln hat der VfL rund 14 000 Karten abgesetzt. Bis zum Spiel gegen Kaiserslautern am Montag, 28. Oktober, gilt das Vorkaufsrecht für Dauerkartenkunden, Fanklub- und Vereinsmitglieder. Der freie Verkauf startet am Dienstag, 29. Oktober.

Für das Kaiserslautern-Spiel sind 8500 Karten verkauft.

Davor ließ der Coach ja lange Zeit alles offen, zuletzt gab es auch einige Kranke und Angeschlagene, von denen einer nun absagte: Stürmer Mirkan Aydin wurde gestern wegen schmerzhafter Probleme im Hüftbeuger erneut untersucht. Und da der Coach noch einmal klarstellte vor der Mannschaft, nur dann 18 Spieler in den Flieger nach Leipzig mitzunehmen, wenn sie „100 Prozent leistungsbereit und -fähig sind“, ist die Akte Aydin für Samstag bereits geschlossen.

Für ihn wird Richard Sukuta-Pasu in die Startelf zurückkehren, da Neururer erstens auf (defensiv) zweikampfstarke Typen setzt und zweitens wieder auf das zu Saisonbeginn praktizierte 4-3-3-System umstellen will. Ein System, das man je nach Situation auch als 4-2-3-1 auslegen kann und für mehr Stabilität sorgen soll. Ein Stoßstürmer ist Ken Ilsö jedenfalls nicht: Der Däne, bisher enttäuschend, muss zurück auf die Bank.

Tasaka und Cwielong winkt Rückkehr auf die Flügel

Auf die offensiven Flügel werden die ja lange Zeit ersetzten Yusuke Tasaka und Piotr Cwielong, nach ihrem Schnick-Schnack-Schnuck-Spielchen vor einem Freistoß in Sandhausen auf die Bank verbannt, zurückkehren. Das defensive Zentrum bilden Danny Latza, an dessen Einstellung es bisher nichts zu meckern gab, und Florian Jungwirth, der gestern selbst erklärte, er sei „zu 100 Prozent“ fit nach zuletzt muskulären Problemen.

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Bleibt die Rolle des Gestalters, die Christian Tiffert übernehmen soll. Bisher, zuletzt gegen Ingolstadt, konnte der 31-Jährige noch keine Akzente setzen, im Training aber habe er überzeugt, erklärte Neururer. „Er führt die Jungs sehr gut, spricht viel auf dem Platz und hat in dieser Trainingswoche die meisten Tore gemacht“, erklärte Neururer. Damit habe er eine „Qualität“ gezeigt, die man von ihm erwartet hatte, die er aber bisher „noch nicht so gezeigt“ habe auf dem Platz. Neururer: „Ich bin überzeugt davon, dass wir in Aue eine Mannschaft vorfinden, die in sich stimmig ist.“