Bochum. Der VfL Bochum kann mit einem Sieg den Klassenerhalt aus eigener Kraft definitiv perfekt machen am Sonntag beim FSV Frankfurt. Nicht dabei ist erneut Mirkan Aydin, Trainer Peter Neururer setzt auf die gleiche Startelf wie gegen den 1. FC Köln.

Nein, noch will es keiner laut sagen, was längst leise beschlossen wurde: dass Peter Neururer bleibt. Wahrscheinlich: als Trainer. Und vielleicht kann der VfL Bochum mit Aufsichtsrats-Chef Hans-Peter Villis an der Spitze am Sonntag in die konkreten Verhandlungen einsteigen, die es bisher angeblich noch nicht gab. So versichern es zumindest Neururer und der Klub.

In drei Fällen ist der VfL Bochum morgen, wenn alle Zweitliga-Duelle zeitgleich stattfinden, definitiv gerettet. 1.: Wenn er beim FSV Frankfurt (13.30 Uhr, live in unserem Ticker) gewinnt. 2.: Wenn er einen Punkt holt und Aue (gegen Ingolstadt) oder Dresden (in Aalen) nicht gewinnen. 3. Wenn Aue oder Dresden verlieren.

Es riecht nach Klassenerhalt.

Aydin bleibt zu Hause - Neururer setzt auf Delura

Peter Neururer allerdings wird auch nach vier Siegen in Serie nicht müde zu warnen, dass man noch nichts erreicht hat. „Wir sind auf dem richtigen Weg“, sagt der 58-Jährige. „Der psychische Druck ist noch da, aber er ist schon geringer geworden.“ Er werde stets informiert sein, wie es in Aue und Aalen steht, um taktisch eventuell zu reagieren, sagt Neururer. Und er verspricht: „Der Kader, die Mannschaft ist bereit und heiß, den vielleicht letzten Schritt zu gehen. Wir haben einen ersten Matchball, den wir uns erarbeitet haben.“

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Dabei kann er nicht auf Mirkan Aydin zählen, der erneut untersucht wurde - ohne Befund, erklärt der Trainer zwar. Doch „die Schmerzen“ in der Wade seien nach wie vor ein Hemmnis. Der Stürmer also bleibt zu Hause, Neururer setzt auf die gleichen 18 Mann wie beim famosen 2:1 gegen Köln, dass nicht nur für Marc Rzatkowski „mein bisher größtes Erlebnis im Fußball“ war. Und er vertraut der gleichen Startelf, also auch Michael Delura im Angriff, der nach jahrelangen Verletzungsproblemen im Vergleich zum Rest doch deutlich abfiel. Die Alternative hieße Alexander Iashvili, der „toll trainiert“. Aber gegen die bei Standards kopfballstarken Frankfurter hält er Delura für den besseren Part als den kleinen Iashvili.

2200 Tickets hat der VfL abgesetzt

Verlassen kann er sich wohl wieder auf „den zwölften Mann“, wie Neururer freudig feststellt: 2200 Tickets, das komplette Gäste-Kontingent, hat der VfL abgesetzt, 1500 Anhänger erhalten gegen ihren Gutschein das „Wir-Bleiben-Drin“-Shirt (heute, ab 10 Uhr, Ticketcenter am Stadion). Der FSV hat einen weiteren Block geöffnet für VfL-Anhänger, die sich vor Ort noch Karten holen können. Mit 3000 Bochumern ist zu rechnen, das wäre knapp die Hälfte der Fans im Volksbank-Stadion am Bornheimer Hang. Und für die Heimpartie gegen Union Berlin am Pfingstsonntag sind 21500 Karten abgesetzt, die Ostkurve sowie die Blöcke A und B sind ausverkauft.

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Sollte der VfL morgen den Ligaerhalt perfekt machen, wird sich Peter Neururer übrigens noch nicht die Haare blau und weiß färben lassen. Sondern erst dort, wo ihm diese Wette, so Neururer, „aufgedrängt“ wurde: beim Fan-Talk von Sport1 am Dienstagabend in der 11-Freunde-Bar in Essen.