Bochum. Mit einem Sieg beim FSV Frankfurt den Klassenerhalt perfekt machen, dann zum Saisonkehraus das Heimspiel gegen Union Berlin gewinnen und in der Tabelle noch ein wenig nach oben klettern − dieses Ziel verfolgt Peter Neururer mit dem VfL Bochum.

„Ich bin fest davon überzeugt, dass Aue und Dresden beide Spiele gewinnen werden. Also sind wir gefordert, noch drei Punkte zu holen - am besten in Frankfurt.“ Peter Neururer hält gar nichts davon, jetzt den Fuß vom Gast zu nehmen und sich schon im Ziel zu wähnen. Eigentlich will er sogar sechs aus den angesprochenen drei Punkten machen, denn es gehe ja auch um Fernsehgeld, und das wird nach den Platzierungen ausgeschüttet. Je besser die Platzierung am Saisonende, desto mehr Geld gibt es.

3000 Bochumer Fans in Frankfurt

Irgendwie läuft alles ein bisschen runder, seitdem Neururer seine Rettungsmission beim VfL Bochum begonnen hat. Zum Beispiel hagelt es keine Verletzungen mehr. Der VfL-Trainer könnte nach derzeitigem Stand am Bornheimer Hang vor vermutlich knapp 3000 Bochumer Fans (2200 Tickets sind bereits weg, Karten für Block G stehen noch zur Verfügung) die Siegerelf aus dem Köln-Spiel auflaufen lassen, er könnte aber auch wieder auf Mirkan Aydin zurückgreifen. Neururer muss sich also zwischen Michael Delura („Ich wollte Bereitschaft und Leidenschaft sehen, die hat er gezeigt“) und Aydin entscheiden, das war’s. Jonas Aquistapace, der regelmäßig Spritzen ins Knie bekommt, wird ebenso zur Verfügung stehen wie Marcel Maltritz und Christoph Dabrowski, die bis Donnerstag einen Trainerlehrgang absolvieren.

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„Ich hoffe, so lange wie möglich so wenig wie möglich ändern zu müssen“, sagt der 58-Jährige, der natürlich weiterhin auf Christoph Kramer und Marc Rzatkowski setzt. „Ratsches“ Vertrag mit dem FC St. Pauli gilt übrigens nicht für die Dritte Liga. Sollten die Hamburger, die noch unten reingerutscht sind, absteigen, sagt er, „bin ich vertragslos“. Heißt: Der Mittelfeldmann wird sich in dem Fall einen anderen Verein aussuchen können. Womit der VfL wieder mit im Boot der Kandidaten wäre.

In Sachen des ausgeliehenen Kramer könnte sich die Entscheidung nun doch noch ein wenig hinziehen. Freiburg und ein ausländischer Klub sind neben dem VfL noch im Pool, momentan scheinen die Ansichten des Spielers und die von Bayer Leverkusen aber noch nicht deckungsgleich zu sein. Oder aber einer der beiden anderen Bieter möchte kein Leihgeschäft ohne Kaufoption. Und ohne die Zustimmung der Leverkusener, so Kramer, gehe es halt nicht.

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Peter Neururer würde Kramer gerne halten, deshalb hat er ein „intensives Gespräch“ mit ihm geführt. Kramer, so Neururer dazu, sei „angesteckt von der Atmosphäre“, die inzwischen in Bochum herrscht, aber das sei „auch klar: Er möchte so schnell wie möglich in die Erste Liga“.