Bochum. Vor dem Revierderby am Sonntag auf Schalke (17.30 Uhr) sieht es beim VfL Bochum personell weiter gut aus. Nur Slawo Freier konnte am Donnerstag wegen leichter Probleme nicht trainieren, die drei Nationalspieler werden zum Training am Freitag gesund zurückerwartet.

Gestern Morgen standen die VfL-Anhänger Schlange vor dem Fanshop im Stadioncenter. Schalke kommt. Zum Pokal-Hit, am 22. September. Allein bis 14 Uhr hatten sich Dauerkarten-Inhaber, Vereins- und Fanclub-Mitglieder – einen freien Verkauf gibt es, wenn überhaupt, erst ab 8. September – schon mit 10 000 Tickets eingedeckt.

Schalke zieht. Aber Schalke im Pokal ist ja erst über-über-über-morgen.

Jetzt, am Sonntag, geht es in der Liga gegen die Knappen, auswärts. Natürlich haben die Bochumer Spieler dieses Derby im Kopf, wenn sie an Schalke denken, an diesen Klub, der so viel größer und turbulenter ist als ihr VfL. „Das ist immer etwas Besonderes”, sagt Mittelfeldmann Daniel Imhof ein paar hundert Meter vom Fan-Sturm auf die Cup-Tickets entfernt. „Zu Hause haben wir gegen Schalke oft gute Spiele gezeigt, das wollen wir jetzt auch auswärts tun.” Denn auswärts war der VfL zuletzt immer nah dran, ging aber immer leer aus. 0:1, 0:1, 1:2 hieß es in den letzten drei Erstliga-Partien auf Schalke. Diesmal soll Zählbares her. „Wir nehmen das Selbstvertrauen aus der zweiten Halbzeit gegen Gladbach mit”, ist sich Imhof sicher.

Der Kanadier wird zweifellos dabei sein, offen ist der Einsatz von Christoph Dabrowski. Der stellvertretende Kapitän, dessen Einstellung über jeden Zweifel erhaben ist, räumt ohne wenn und aber ein, gegen Gladbach schlecht gespielt zu haben – wie alle anderen in der ersten Halbzeit aber auch, betont er. „Es musste etwas passieren” – ihn hätte es erwischt. „So hatte ich leider keine Chance mehr, die Leistung zu revidieren, was die Mannschaft dann zum Glück getan hat.” Seine persönliche Wiedergutmachung will er nachholen, umgehend am liebsten – und sieht sich absolut bereit dafür. „Ich lasse mir wegen eines Spiels keine Krise einreden, das ist totaler Blödsinn”, wehrt sich Dabrowski gegen Kritik, er stecke in einem Leistungsloch fest.

Ausgerechnet der Mann, der für ihn kam, erlitt gestern einen Rückschlag: Wegen muskulärer Probleme ließ sich Slawo Freier nur behandeln, womöglich ist er aber heute wieder dabei. Das gilt auch für die Nationalspieler, die gesund zurückerwartet werden: Der Österreicher Christian Fuchs spielte beim 0:2 (0:2) gegen Kamerun in Halbzeit zwei. Der Slowake Stanislav Sestak stürmte beim 1:1 in Isand (ohne Torerfolg) 90 Minuten.

Anthar Yahia indes spielte gar nicht. Wegen seiner Achillessehnen-Probleme habe er in Rücksprache mit dem Nationaltrainer Algeriens auf einen Einsatz gegen Uruguay (1:0) verzichtet, so VfL-Sprecher Christian Schönhals: „Es war eine Vorsichtsmaßnahme.”