Bochum. Vor dem Knüller gegen Köln hofft der VfL Bochum weiterhin auf ein Anhalten des “Neururer-Effektes“. Personell bangt das Team Bochum noch um die angeschlagenen Leon Goretzka und Mirkan Aydin. Bei beiden sieht es aber gut aus, dass sie rechtzeitig fit sind.

Michael „Ata“ Lameck, Bochums Rekordmann, hat sich mal wieder zum Training „geschlichen“ am Montagmorgen; er beobachtet, diskutiert mit einem Herrn über die Euphorie, die nun herrscht seit Peter Neururers Comeback. Fragen gibt es viele. Etwa: Warum haben unsere Jungs gegen Kaiserslautern und Braunschweig, noch unter „Kalle“ Neitzel, gut gespielt, aber kein Tor erzielt? Warum hat Cottbus dann gegen den Neururer-VfL nur Aluminium getroffen und ins eigene Tor, warum bolzt St. Pauli nur daneben und vorbei?

Fazit, nun ja: So ist Fußball. Und, sagt Ata Lameck: „In dieser Operettenliga kann doch jeder jeden schlagen.“

Bochum empfängt Köln im ausverkauften Stadion

Diese „Operettenliga“, um in diesem schönen Bild zu bleiben, hat für Samstag, Anpfiff 13 Uhr, eine ganz große Aufführung vorgesehen. Auf der Bühne namens rewirpower-Stadion. VfL Bochum gegen 1. FC Köln. Ein ausverkauftes Haus, prächtige Stimmung garantiert. Und vielleicht, sagt Peter Neururer, der Mann, der tatsächlich erst die Zuversicht und dann die Ergebnisse und dann beides zusammen zurückbrachte nach Bochum, ist es sogar „der erste Matchball für uns“. Wenn Dresden am Freitag gegen Paderborn die Nerven versagen. Zudem legt auch Aue vor bei Hertha BSC Berlin, mit dem neuen Trainer (und Ex-Herthaner) Falko Götz, von dem man sich, wie es im Erzgebirge geradezu hochachtungsvoll heißt, den „Neururer-Effekt“ erhofft.

Retter Neururer richtet den Blick in die Zukunft

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Von Peter Müller, Klaus Wille und Dirk Graalmann

Die Mannschaft werde sich, so der echte Neururer, die Freitagspiele im Hotel ansehen, er selbst mit Co-Trainer und A-Jugend-Chefcoach Dariusz Wosz lieber die U 19 beim BVB beobachten. Neururer hat die nahe Zukunft im Blick, denn bei allem Zittern und Hoffen um den Klassenerhalt ist ja auch klar: Danach geht es weiter. Im besten Fall in Liga zwei. Und dann sicherlich mit Neururer, dem Retter.

Und vermutlich ohne Christoph Kramer, dessen Leihvertrag nach zwei für ihn persönlich guten Jahren in Bochum ausläuft. Kramer, unter Vertrag beim TSV Bayer Leverkusen, der ihn erneut ausleihen will, ist nun weit und reif genug, den nächsten Schritt zu machen. Mehrere Klubs haben Interesse, bei Aufsteiger Braunschweig geistert der Name seit Wochen über die Flure, nach dem perfekt gemachten Aufstieg noch ein wenig lauter - aber immer noch nicht offiziell. Ein Wechsel zur Eintracht würde jedenfalls Sinn machen.

Goretzka, Acquistapace und Aydin leicht angeschlagen

Bis dahin aber will der von seinem stets vorbildlichem Engagement zehrende Kramer noch (mindestens) dreimal Gas geben für den VfL, zuerst gegen Köln. Dafür gab es personell gestern noch drei „Sorgen“, so Neururer, alle drei sollten sich aber rechtzeitig lösen. Leon Goretzka (Problem am Schultereckgelenk) wurde nachmittags untersucht (MRT). Der Befund stand noch aus, die erste Diagnose aber lautete: nichts Gravierendes. Dann ist er Samstag dabei.

Auch Mirkan Aydin (Prellung und Hämatom nach Schlag auf die Wade), der gestern nur Rad fuhr, soll Mittwoch und damit rechtzeitig wieder einsteigen. Wer bis dahin, drei Tage vor dem Spiel, „nicht komplett mit der Mannschaft trainieren kann“, sagt Neururer, „ist auch nicht im Kader“, solange es genug Alternativen gibt. Das dürfte sich auch Jonas Acquistapace zu Herzen nehmen, der gestern wegen eines leichten grippalen Infekts aussetzen sollte.

1300 KARTEN FÜR FSV-SPIEL VERGRIFFEN

Lange Schlangen am Montagmorgen am Fanshop: Bis zum Abend waren 1300 Karten für das Auswärtsspiel (!) beim FSV Frankfurt am 12. Mai vergriffen, rund 1000 gibt es noch. Die ersten 1500 erhalten ja ein von der Mannschaft gesponsortes „Wir-bleiben-drin-Shirt“. Für das letzte Heimspiel gegen Union Berlin sind ca. 12000 Karten verkauft.