Bochum. . Die endgültige Entscheidung fällt am Gründonnerstag, doch es sieht so aus, dass der zuletzt angeschlagene Marcel Maltritz und auch Mirkan Aydin mit nach Berlin fahren, um bei der Hertha am Samstag Punkte zu holen für den VfL Bochum.
Acht Siege. Vier Unentschieden. Keine Niederlage. Das ist die Heimbilanz von Hertha BSC Berlin, dem Zweitliga-Krösus, dem desiginierten Aufsteiger, dem Spitzenreiter mit 56 Punkten.
Bochum hat 30 weniger.
Und dennoch sagt Karsten Neitzel: „Wir fahren nicht nach Berlin und haben die Hosen voll. Unser Ziel ist es, die geplante Aufstiegsfeier der Hertha am 21. April um eine Woche nach hinten zu verschieben.“ Im Idealfall mit einem Sieg am Samstag (13 Uhr/live in unserem Ticker) - es wäre vielleicht keine Sensation, aber in jedem Fall eine dicke Überraschung.
Die Konkurrenz legt vor
Bochum ist ja immer noch Fünfzehnter nach dem unglücklichen 0:1 gegen Braunschweig, nach vier Spielen ohne Sieg. Bereits am Gründonnerstag-Abend könnten die ärgsten Abstiegskonkurrenten Aue (gegen München 1860) und Dresden (in Braunschweig) den Druck erhöhen.
Dass ausgerechnet die zuletzt nicht in der Spielart, aber im Ergebnis kriselnden Bochumer der Hertha die erste Heimniederlage beifügen, wäre Gold wert vor dem Heimspiel gegen Aue am Freitag darauf. Und man darf mittlerweile damit rechnen, dass der Trainer einen Stürmer auf der Bank hat, den er als „Impuls von außen“, so Karsten Neitzel, bringen könnte im Verlauf der Partie. Mirkan Aydin hat am Montag und Dienstag, als er erstmals das komplette Mannschaftstraining seit seiner erneuten OP zum Jahresbeginn 2013 absolviert hat, einen „guten Eindruck“ hinterlassen, sagt der Coach: „Es war ihm nicht anzumerken, dass er so lange gefehlt hat.“
Auch interessant
Gestern durfte und sollte Aydin einen Regenerations-Tag einlegen, um nach der faktisch langen Pause nicht zu überdrehen - und am Donnerstag wird er selbst entscheiden, ob er sich bereit fühlt. Ob er keinen Zweikampf scheut. „Wenn er grünes Licht gibt“, so der Trainer, „ist er dabei. Ich bin da guten Mutes.“ Da auch Marcel Maltritz gestern wieder mitmischte und wohl wird spielen können in Berlin, sieht es personell so gut aus wie lange nicht beim VfL. Von den Etablierten fehlt lediglich Lukas Sinkiewicz.
Wer der Hertha die Stirn bieten soll, ließ Neitzel naturgemäß noch offen. Vieles spricht aber dafür, dass er bei den offensiv extrem stark besetzten Berlinern - Ronny, Ramos oder Ben-Hatira können eine Partie in jeder Sekunde entscheiden - etwas defensiver beginnt. Heißt: Christoph Dabrowski bliebe im Team und dürfte mit dem zuletzt ja gesperrten Christoph Kramer das defensive Zentrum bilden. Leon Goretzka rückt dann ins offensive Mittelfeld, flankiert von Marc Rzatkowski und Yusuke Tasaka, und vorne würde Kevin Scheidhauer attackieren. Zlatko Dedic, gegen die Eintracht schwach, müsste auf die Bank.