Bochum. Die Personal-Spekulationen beginnen beim VfL Bochum. Christoph Kramer wird von mehreren Klubs umworben. Doch der Kampf um den Klassenerhalt steht bei den Bochumern im Vordergrund. Am Samstag tritt der VfL beim Zweitliga-Spitzenreiter Hertha BSC an.
Angesichts der schwierigen sportlichen Lage haben die Verantwortlichen des VfL Bochum öffentliche Personal-Diskussionen und -Spekulationen in etwa so gerne wie Leibschmerzen. Aber der Fußball-Wanderzirkus nimmt auf derlei Befindlichkeiten keine Rücksicht. Und dass sich andere, aktuell deutlich besser positionierte Klubs als der VfL um Spieler wie Christoph Kramer bemühen, ist ja nun alles andere als eine Sensation.
Kramer selbst hat bereits vor wenigen Tagen gegenüber dieser Zeitung von „Angeboten“ gesprochen. Im „Reviersport“ ist nun von Bremen, Fürth, Hertha BSC und Braunschweig die Rede. Das muss so nicht im Detail stimmen, aber der Rahmen dürfte passen. Und diese Klubs werden, das Transfergeschäft ist ja noch taufrisch, nicht alleine bleiben. Am Rhein lauern auch noch ein paar hübsche Kandidaten.
Kramer bis 2014 in Leverkusen unter Vertrag
Der Fall Kramer ist zwar etwas anders gelagert als der von Marc Rzatkowski, weil Kramer bis 2014 bei Bayer Leverkusen unter Vertrag steht, in Bochum sollte man sich aber besser keine Hoffnungen machen, dass diese Geschichte anders ausgehen wird als Rzatkowskis. Der kleine Blonde, der erst in dieser Saison so richtig begriffen hat, dass es genau so wichtig ist, den Ball zu bekommen, wie ihn pfleglich zu behandeln, wechselt bekanntlich zum FC St. Pauli.
Aber vorerst genug davon, der VfL wird so oder so - im Erfolgs- wie im Misserfolgsfall - alle Hände voll zu tun haben, um für die kommende Spielzeit eine vernünftige Mannschaft auf die Beine zu stellen. Wirklich wichtig ist die Gegenwart, ist der Kampf gegen den Abstieg und damit das nächste Spiel in Berlin (13 Uhr/live in unserem Ticker).
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Bemühte man gegen den Liga-Anführer das abgedroschene Bild von David und Goliath, würde Karsten Neitzel vermutlich sehr gequält und eher sarkastisch lächeln. Der VfL-Trainer spricht zwar mit Blick auf die Berliner von einem „Kaliber“, ordnet das aber auf der Ebene des Pokal-Viertelfinales in Stuttgart ein - und „da waren wir ja auch nicht chancenlos“.
Aydin will sich „kurzfristig entscheiden“
Die personellen Rahmenbedingungen dürften jedenfalls stimmen. Jonas Acquistapace kehrt am Mittwoch ins Training zurück, Marcel Maltritz voraussichtlich am Donnerstag. Leon Goretzka hat den U19-Einsatz gegen die Ukraine ganz gut überstanden, Michael Ortega ist wieder richtig am Ball. Lediglich Mirkan Aydin signalisierte am Dienstag einschränkend, dass man sich wohl „kurzfristig entscheiden“ werde, ob es für ihn Sinn macht, mit nach Berlin zu fahren.