Bochum. Eintracht Braunschweig ist in Bochum ein gern gesehener Gast, konnte beim VfL erst einmal gewinnen, vor 31 Jahren war das. Am Samstag (13 Uhr) aber werden die Karten neu gemischt - und 4000 Fans der Eintracht erwartet.

Und es gibt sie doch. Statistisch. Die Angstgegner. Und jene, gegen die man spielen kann, wie man will, und am Ende doch (fast) immer gewinnt. Für den VfL Bochum hat sich der TSV 1860 München zur Leibspeise Nummer eins gemausert. Geht es nur nach den Heimspielen, haben die Münchener „Löwen“ aber tierisch Konkurrenz: Eintracht Braunschweig, die „Löwen“ aus Niedersachsen, ist in Bochum ein gern gesehener Gast. Zehn Siege, drei Remis, nur eine Niederlage vor 31 Jahren, das ist die Heimbilanz.

Das ist bloße Spielerei ohne Wert, natürlich. Vergangenheit wie das stimmungsvolle, so wichtige, formidable 2:0 gegen Braunschweig am vorletzten Spieltag 2011/12. Die Treffer von Freier (3.) und Ginczek (89.) bescherten den Klassenerhalt. Chancenlos aber, so viel steht fest, sieht sich der VfL, der Tabellenfünfzehnte, auch Mitte März 2013 keineswegs gegen den potenziellen Aufsteiger, den Tabellenzweiten: „Wir wissen, woran es hapert“, sagt Trainer Karsten Neitzel seit geraumer Zeit. „Das Netz muss wackeln.“

Dedic oder Scheidhauer - Sturmfrage noch unbeantwortet

Ob Zlatko Dedic, der nach seiner Einwechslung in Ingolstadt auch nicht viel auf den Platz brachte, oder Kevin Scheidhauer von Beginn an stürmen wird, ließ er bis zuletzt offen. Vermutlich erhält Scheidhauer, zuletzt so fleißig wie abschlussschwach, eine weitere Chance, zumal der weniger robuste Faton Toski in der Rolle dahinter bleiben dürfte. Einziger Wechsel: Christoph Dabrowski übernimmt den Part von Christoph Kramer.

Zu „100 Prozent“ vertraue man dem 34-Jährigen, sagt Neitzel zwar. Dass diese Änderung aber nur der personellen Not gehorcht, steht außer Frage. Dabrowski, der nach seinem Vertragsende im Sommer nach sieben Jahren beim VfL wohl keine Zukunft mehr hat in Bochum, hat es in dieser Saison nach zwei Verletzungen erst zu acht Einsätzen gebracht - in der Vorsaison waren es am Ende noch 30. Für ihn spricht, neben seiner Erfahrung, seine potenzielle Torgefahr (2 Treffer, in St. Pauli und Dresden), zudem hat er bereits einmal mit Leon Goretzka zusammen gespielt im Mittelfeldzentrum. Erfolgreich: im Pokal, beim 3:0 gegen den TSV 1860 kurz vor Weihnachten. Auch damals war Kramer gesperrt.

"Dabro" wartet seit dem Regenbsurg-Spiel auf seine Chance

Ausgerechnet nach seiner besten Phase in dieser Saison, dem Dezember, in dem ja auch der VfL obenauf war, zog sich „Dabro“ beim Skifahren einen Schlüsselbeinbruch zu. Beim 0:2 gegen Regensburg aber sah der Ex-Kapitän, wie die gesamte Mannschaft, alt aus, holte sich früh die Rote Karte ab, wartet seitdem auf eine Chance.

Heute bekommt er sie. Wie der VfL, der punkten muss im Abstiegskampf. Auch gegen Braunschweig. Ein Top-Team, das mit „breiter Brust“ kommt, so Neitzel - und mit bis zu 4000 Fans, die den nächsten Schritt zur 1. Liga feiern wollen. Auch die VfL-Anhänger also sind, wenn man so will, gefordert. „Die Signale dafür“, sagt Neitzel, „müssen von uns kommen.“

  • EYJOLFSSON AUCH AUF LÄNDERSPIELREISE
  • Innenverteidiger Holmar Eyjolfsson ist auch auf Länderspieltour in der kommenden Woche: Der Isländer wurde für das WM-Qualifikationsspiel in Slowenien am 22. März nachnominiert. Er könnte auf Sloweniens Nationalspieler Zlatko Dedic treffen.
  • Nachnominiert wurde U23-Keeper Daniel Heuer Fernandes, der mit Portugals U21 zwei Länderspiele bestreitet. Im Tor des VfL II soll bei den Nachholspielen gegen Leverkusen (19. März) und Bergisch Gladbach (23.) Michael Esser stehen. Auch Onur Bulut steht bereit, er verzichtet auf das U21-Länderspiel mit der Türkei.