Bochum. Yusuke Tasaka soll im Pokal-Viertelfinale beim Bundesligisten VfB Stuttgart wohl sein Comeback für den VfL Bochum geben. Marc Rzatkowski könnte so als hängende Spitze ins Offensivzentrum rücken. Leon Goretzka bliebe dann auf der rechten Seite.
Der Bus stand schon zur Abfahrt bereit, als sich Karsten Neitzel, der des Jammerns nun wahrlich unverdächtig ist, richtig Sorgen machte um „seine Elf“. Denn Lukas Sinkiewicz schmerzte das Knie nach dem Training so sehr, dass seine Reise nach Stuttgart auf dem Spiel stand.
Eine Viertelstunde später durfte der Trainer aufatmen, um 12.30 Uhr stieg der Routinier in den Bus. „Wenn er mitfährt, kann er auch spielen“, sagte Neitzel.
Entwarnung also. Der VfL kann wohl wie geplant mit Sinkiewicz und Christoph Kramer im Mittelfeldzentrum beginnen beim Pokal-Viertelfinale in Stuttgart (Mittwoch, 19 Uhr, live in unserem Ticker). Zudem lief nach dem Abschluss-Training alles auf ein Comeback hinaus: Yusuke Tasaka soll auf dem linken Flügel beginnen. Der Japaner ist seit acht Tagen im Mannschaftstraining. Auch wenn ihm seit seiner Verletzung vom Dresden-Spiel Anfang Dezember die Spielpraxis fehlt, soll der Techniker die Außenbahn beleben, so lange er kann. Vor allem, damit der lauf- und formstarke Marc Rzatkowski ins offensive Zentrum rutschen kann, als zweite, hängende Spitze neben Kevin Scheidhauer. Leon Goretzka bliebe dann auf der rechten Seite.
Toski fehlen Kraft und damit Laufvermögen
Denn Faton Toski fehlen Kraft und damit das Laufvermögen nach langer Auszeit und zwei Einsätzen zuletzt. Und Nika Gelashvili mangelt es an Klasse, einen Ball mal festzumachen: Im Training gelang dem Georgier dies jedenfalls nicht.
Auf Rzatkowski und Scheidhauer, so Neitzel, wartet „die Arschkarte“, denn die Stürmer sollen „rennen, rennen, rennen“. Der Trainer will den VfB gar nicht erst ins Spiel kommen lassen, Stuttgart ist ja auch ohne die schon länger verletzten Cacau, Torun, Bah, Weis und Hoogland stark besetzt. Die Top-Offensive mit Harnik, Gentner, Traore, Ibisevic soll sich gar nicht erst entfalten, der VfB sich nicht festsetzen können - und die Torflaute von Ibisevic, seit 742 Minuten ohne Treffer, soll anhalten.
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Elfmeterschießen übrigens, dies nur zur Vollständigkeit vor einem Pokalspiel, hat der VfL nicht trainiert. In diesem Fall zählt man auf Torwart Andreas Luthe, der bisher acht Elfmeter hielt von zwölf in Pflichtspielen (ohne Elfmeterschießen). Und man vertraut höheren Kräften. Neitzel: „Dann zaubern wir fünf Mann aus dem Hut, die das Ding reinknallen.“
ZWEI SPITZEN UND EIN PAAR ZAHLEN
Ein „Visum“, scherzte Karsten Neitzel, habe er einst benötigt, um „auf die andere Seite des Neckar zu kommen“ - da, wo der VfB zu Hause ist: Neitzel spielte zwei Jahre für die Stuttgarter Kickers (1992 - 94).
Stuttgart kam über Falkensee-Finkenkrug (5:0), St. Pauli (3:0) und Köln (2:1) ins Viertelfinale. Bochum gewann gegen Heidenheim (2:0), Havelse (3:1) und 1860 München (3:0).
25 Niederlagen gab es für den bei Pflichtspielen in Stuttgart - und nur vier Siege. Der letzte Erfolg datiert aus dem Jahr 1987 (4:2), hinzu kommen fünf Remis. Auch im DFB-Pokal traf man sich insgesamt schon dreimal: In Stuttgart gewann ebenso der VfB (2. Runde 1988/89; 3:2) wie „zuletzt“ in Bochum (Achtelfinale 2006/07, 4:1). Im Achtelfinale 1968 aber gewann der VfL zuhause mit 2:1 - und marschierte dann ins Finale.