Bochum. Mit einer Überraschung im Viertelfinale des DFB-Pokals beim VfB Stuttgart will sich der VfL Bochum neues Selbstvertrauen holen. Die Vorfreude bei Spielern und Fans ist groß. Und VfL-Profi Christoph Kramer ist zuversichtlich, denn “Stuttgart ist nicht Bayern“.

In der 2. Fußball-Bundesliga ist der VfL Bochum nur graues Mittelmaß - im DFB-Pokal indes will der VfL Bochum zurück in das Rampenlicht. Am Mittwoch (19.00 Uhr/Sky und in unserem Live-Ticker) fordert der einst in der höchsten Spielklasse als "unabsteigbar" titulierte Revierclub den klassenhöheren VfB Stuttgart heraus. "Das ist ein Highlight. Es ist doch schön, dass auch wir mal englische Woche haben. Das zeigt, dass wir was richtig gemacht haben", sagte Bochums Sportvorstand Jens Todt vor dem Auftritt bei seinem früheren Club.

Weiterkommen würde 1,9 Millionen Euro in die VfL-Kassen spülen

Die Vorfreude ist groß: Über 2700 VfL-Fans treten die rund 450 Kilometer lange Fahrt nach Stuttgart an. Das ist fast ein Viertel der Fans, die üblicherweise zu den Bochumer Heimspielen kommen. Die Profis sprechen von einem "Bonbon". Carsten Rothenbach nannte das erste Cup-Viertelfinale des VfL Bochum seit zehn Jahren ein "Bonusspiel". Der Rechtsaußen betonte: "Dass wir krasser Außenseiter sind, wissen wir auch. Trotzdem ist es etwas Besonderes."

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Der Halbfinaleinzug würde knapp 1,9 Millionen Euro in die klamme Vereinskasse spülen. Zusätzliche Effekte: Free-TV-Übertragung und neue Hoffnung im Endspurt der 2. Liga. Trainer Karsten Neitzel: "Wir wollen auf uns aufmerksam machen und über uns hinauswachsen. Das ist das Wichtigste."

Doch auch die Schwaben wissen um die Wichtigkeit des Spiels. "Wir sind Favorit. Wir werden uns gut ausruhen, damit wir weiterkommen", sagte Offensivspieler Ibrahima Traoré. VfB-Coach Coach Bruno Labbadia meinte angesichts dieses "super wichtigen Spiels": "Wir haben die Möglichkeit, über den Februar hinaus in allen drei Wettbewerben zu bleiben - Meisterschaft, Europa League und Pokal."

VfL Bochum erlebte in der Saison 2006/2007 eine Pokal-Pleite gegen Stuttgart

Manch einer der Bochumer Spieler hat aber trotz der Rückschläge in den vergangenen Monaten noch genügend Selbstbewusstsein. "Stuttgart ist nicht der FC Bayern, keine Übermacht", meinte Mittelfeldspieler Christoph Kramer. "Bei Stuttgart läuft es derzeit auch nicht rund", sagte Kramer weiter. Da sei alles möglich.

Immerhin dreimal schon hat Stuttgart den Pokal gewonnen, stand insgesamt fünfmal im Finale - letztmals 2007. Bochum schied 2006/2007 übrigens im Achtelfinale aus, nach einem 1:4 gegen den VfB.