Bochum/Stuttgart.. Selbstbewusst will der VfL Bochum beim VfB Stuttgart im Pokal am Mittwoch antreten. Nicht dabei sein werden weiterhin Michael Ortega, Zlatko Dedic, Mikan Aydin und Slawo Freier - dafür aber rund 2.700 Fans des Zweitligisten. „Stuttgart ist nicht der FC Bayern, keine Übermacht.“

Rund 2700 Fans des VfL Bochum wollen am Mittwoch (19 Uhr/ live in unserem Ticker) aus dem Auswärtsspiel ein „gefühltes“ Heimspiel machen beim VfB Stuttgart: „Das ist für uns toll, das hat man im Hinterkopf“, sagt Trainer Karsten Neitzel. „Darauf freuen wir uns.“

DFB-Pokal. Viertelfinale. Beim VfB Stuttgart. Ein Highlight für den Außenseiter, der „positiv“ auf sich „aufmerksam machen“ könne, so Neitzel: „Das ist das Wichtigste.“ Allzu oft hat man im tristen Klassenkampf der 2. Liga dazu ja nicht mehr die Möglichkeit; und allzu oft kann man auch nicht rund 2 Millionen Euro verdienen in 90 oder 120 Minuten - so viel etwa brächte der Halbfinal-Einzug.

Eher eine Pflichtaufgabe, wenn auch keine unwichtige, ist die Partie dagegen für den VfB. Für den klaren Favoriten, der nach fünf Bundesliga-Niederlagen in Serie ein wenig die Kurve gekriegt hat mit dem Einzug ins Achtelfinale der Uefa Europa League (2:0 in Genk) und dem 1:0 in Hoffenheim zuvor, auch wenn das 1:1 gegen Nürnberg ein kleiner Dämpfer war.

Verstecken will sich der VfL aber nicht, und man ist bemüht, Selbstbewusstsein auszustrahlen nach einer „guten Rückrunde“ bisher, wie Christoph Kramer meint, „wenn man das Regensburg-Spiel mal weglässt“. Das „Bonbon“ namens Pokal-Viertelfinale habe man sich „erarbeitet“, das wolle man „genießen“ - und am besten gewinnen. Kramer: „Stuttgart ist nicht der FC Bayern, keine Übermacht.“

Bei Trainer Neitzel klingt die Hoffnung so: „Jeder Spieler muss in seinem Bereich über sich hinauswachsen. Wir müssen ein Tick Glück haben, und vielleicht hat der VfB auch nicht seinen besten Tag.“

Wichtig sei, das betont der Trainer immer wieder, die „richtige Balance“ zu finden zwischen einer „kompakten“ Defensivarbeit, die wie zu Beginn beim TSV München ganz vorne beginnen soll, und eigenen Akzenten. „Wir dürfen uns bei eigenem Ballbesitz nicht in die Hose machen, wir müssen unsere fußballerischen Fähigkeiten zeigen“, sagt er. „Wir wollen die Gefahr ausstrahlen, ein Tor zu erzielen.“

Bliebe die Frage, wer an seine Grenzen gehen darf. Neitzel plant „keine ganz großen Überraschungen“, also kaum Änderungen im Vergleich zum 2:2 gegen den MSV. Nika Gelashvili könnte Faton Toski als zweite Spitze neben Kevin Scheidhauer ersetzen, nachdem er in München läuferisch überzeugt hatte. Denkbare, öffentlich aber nicht diskutierte Variante: Leon Goretzka spielt zentral offensiv und Michael Delura rückt für ihn auf den Flügel.

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Yusuke Tasaka soll zwar wieder zum Kader gehören, wird aber auf der Bank Platz nehmen. Was wohl auch für Routinier Christoph Dabrowski gilt, der nach Schlüsselbeinbruch und Rot-Sperre wieder zur Verfügung steht. Das defensive Mittelfeldzentrum mit Sinkiewicz/Kramer bliebe dann ebenso unverändert wie die Viererkette mit Maltritz und dem zuletzt schwachen Eyjolfsson innen.

Auch nach Kaiserslautern ohne Dedic und Ortega

Der VfL-Tross zieht am Donnerstag direkt weiter nach Kaiserslautern. Dort ist ein Trainingsplatz gebucht. 18 Feldspieler und zwei Torhüter (Luthe, Esser) treten die Reise zum Pokalspiel in Stuttgart (Mit., 19 Uhr) und Liga-Spiel beim FCK (Sa., 13 Uhr) an. Michael Ortega und Zlatko Dedic bleiben zuhause, sollen noch individuell trainieren und nur im äußersten Notfall nachreisen. Weiterhin verletzt fehlen werden auch Mirkan Aydin und Slawo Freier.