Bochum. Der VfL Bochum steckt tief im Abstiegssumpf. Nach einer deprimierenden Vorstellung im eigenen Stadion zogen die Bochumer mit 0:2 gegen Jahn Regensburg den Kürzeren. Der Vorsprung des VfL vor dem SV Sandhausen auf Relegationsplatz 16 beträgt nur noch drei Punkte.
Seit Ende September 2012 hatten die Regensburger nicht mehr gewinnen können, die Partie in Bochum bot dem Aufsteiger und Zweitliga-Schlusslicht praktisch die letzte Chance, noch einmal Anschluss gewinnen zu können im Abstiegskampf. Und die Gastgeber, die mit Dedic, Aydin, Ortega, Tasaka und Freier auf fünf Offensiv-Spieler verzichten mussten, unterstützten das Vorhaben der Oberpfälzer nach Kräften – mit einem Auftritt, dem jegliche Dynamik und Konzentration abging. Selbst in dieser bislang unterdurchschnittlichen Saison hat man selten so viele technische Fehler und leichte Ballverluste gesehen wie an diesem Sonntagmittag. Was sicher nicht am dänischen Außenverteidiger Michael Lumb lag, der sein Debüt gab im VfL-Trikot.
Michael Lumb debütiert im VfL-Trikot
Die Gäste kombinierten etwas gefälliger, waren aber in diesem schwachen Zweitliga-Spiel ebenso harmlos wie die Gastgeber, die im ersten Durchgang gerade mal eine halbwegs gefährliche Torraum-Situation zustande brachten. Alexander Iashvili, ansonsten blass und ohne Durchsetzungsvermögen, brachten den Ball vom linken Flügel vor das Jahn-Tor, aber Kevin Scheidhauer vermochte Torhüter Timo Ochs nicht zu überwinden. Auf der anderen Seite klärte Lumb nach Christian Rahns Kopfball auf der Linie.
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Einen, allerdings negativen, Höhepunkt hatte die erste Hälfte dennoch zu bieten. Nachdem Christoph Dabrowski, nach Verletzungspause erstmals wieder mit von der Partie, im Zweikampf mit Markus Smarzoch zu spät gekommen war und dabei den Oberkörper des Regensburgers traktiert hatte, war das Spiel für den Routinier beendet. Schiedsrichter Tobias Christ zückte die Rote Karte, die Personalsituation des VfL, der nun in Unterzahl weiterspielen musste, verschärft sich.
Dabrowski kommt zum spät und sieht Rot
Dass Jahns Trainer Franciszek Smuda eine Minute nach Wiederanpfiff beschloss, seine Offensicve zu verstärken, brachte die VfL-Dfensive offenbar durcheinander. Nach dem folgenden stimmte prompt die zuordnung nicht, der eingewechselte Marco Djuricin köpfte unbehelligt ein – das Schlusslicht führte.
Der VfL versuchte nun Druck aufzubauen, verfügte jedoch nicht über die nötigen Mittel. Trainer Karsten Neitzel fehlten zudem die Alternativen. So musste Michael Delura ran, der vor drei Monaten sein bislang letztes Spiel bestritten hatte, auch Sören Bertram, in der Winterpause noch ein Transfer-Kandidat, und Nika Gelashvili wurden eingewechselt. Aber bis auf einen schlecht getimten Kopfball von Delura nach einem Eckball Marc Rzatkowskis sprang dabei nicht heraus. Anders die weiterhin vorsichtigen Gäste, die sich nicht aus der Reserve locken ließen, aber erneut zuschlugen. Wieder konnte sich Marco Djuricin als Torschütze feiern lassen, während sich für den VfL Bochum der erhoffte goldene Februar zu einem Alptraum entewickelt.