Dresden. Michael Esser hatte überraschend den Vorzug vor Philipp Heerwagen im Tor des VfL Bochum bekommen und freute sich über die Null, die in Dresden stand, Holmar Eyjolfsson flog vom Platz und musste sich auch noch mit Dredener Ordnern rumschlagen.

Michael steht in seinem Pass, aber „Bruno“ wird er gerufen von seinen Mitspielern. Ein Indiz dafür, dass Michael Esser, beim VfL Bochum die Nummer zwei hinter Andreas Luthe, seinen Teller leer zu essen pflegt. Als Esser von den VfL-Scouts beim SV Sodingen entdeckt wurde, war er noch ein richtiges Schwergewicht. Am Samstag in Dresden war der 25-Jährige dagegen etwas anderes: ein Glückskind.

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„Bruno hat uns im Spiel gehalten“, sagte Mirkan Aydin später, und Trainer Karsten Neitzel, der mit der Entscheidung pro Esser und contra Philipp Heerwagen für eine Überraschung gesorgt hatte, befand knapp: „Er hat gehalten, was zu halten war.“ Es war nicht wenig, was da in Dresden auf den 1,98 Meter langen Athleten zurollte. Aber es war gottlob immer von der Qualität, die für einen aufmerksamen Schlussmann noch zu meistern ist - wenn er denn das nötige Quäntchen Glück auf seiner Seite hat. Was an diesem Tage zweifellos galt für Michael Esser, der gar keine Zeit hatte sich Sorgen zu machen: „Ich konnte nicht lange nachdenken, die ersten Chancen für Dynamo kamen ja sofort.“

Unüberlegte Aktion gegen Kitambala

Gedanken wird sich aber Holmar Eyjolfsson gemacht haben, dessen unüberlegte Aktion gegen Kitambala als Tätlichkeit gewertet und mit einem Platzverweis geahndet wurde. Als der Innenverteidiger sich nach dem Schlusspfiff erleichtert bei seinen Mitspielern für ihren Einsatz bedanken wollte, bekam er es mit rabiaten Dresdener Ordnern zu tun. Nur der Einsatz von Zeugwart Andreas Pahl und Sportvorstand Jens Todt verhinderte einen Eklat. Für Eyjolfsson, der wohl erst 2013 wieder spielen darf, war es ein gebrauchter Tag - bis auf das Ergebnis.