Bochum. Vor dem Zweitligaspiel des VfL Bochum am Freitag beim 1. FC Köln plagen Yusuke Tasaka immer noch Schmerzen. Der Einsatz des Japaners bleibt ebenso fraglich wie ein Delura-Einsatz. Dabei möchte VfL-Trainer Karsten Neitzel nach dem Erfolg gegen Sandhausen eigentlich nicht viel verändern.
Ein Indianer kennt keinen Schmerz. Das ist eine der simplen Losungen, die in irgendeiner Gehirnwindung hängen geblieben sind seit der Kindheit. Weil aber ein Japaner offenbar den real existierenden Schmerz nicht richtig auslebt, war Karsten Neitzel am Mittwoch ernsthaft besorgt. Yusuke Tasaka hatte signalisiert, dass er nicht trainieren könne. Und Neitzel, der Japan-Kenner, weiß aus Erfahrung, dass so etwas ein schlechtes Zeichen ist. Im Land der aufgehenden Sonne beißt man sich nämlich lieber auf die Zähne, als das Handtuch zu werfen.
Schmerzen am einst operierten Sprunggelenk plagen Tasaka schon seit einiger Zeit. Man könnte es auf diese Formel bringen: Je größer der läuferische Einsatz, desto stärker der Schmerz. Und zuletzt, in St. Pauli und gegen Sandhausen, war Tasaka, der, so Neitzel, seit Beginn des Jahres praktisch durchgespielt hat, so richtig in Schwung gekommen.
Heimstarke Kölner nach schwachem Start wieder im Aufwind
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Ob der 27-Jährige, dessen Passgenauigkeit erst die Wende gegen Sandhausen ermöglichte, auch am Freitag in Köln auf dem Rasen stehen wird, ist noch nicht raus, aber eines konnte der VfL Bochum am Mittwochabend nach eingehender medizinischer Untersuchung vermelden: Das Sprunggelenk des Japaners ist grundsätzlich in Ordnung. Also bleibt alles eine Frage des Schmerzes. Kann Tasaka am Donnerstag mittrainieren, dann wird er einen Tag später auch spielen.
Gibt dann auch noch Michael Delura, der wegen eines grippalen Infekts pausieren musste, grünes Licht, dann dürfte sich der Personalstand des VfL jedenfalls nicht verschlechtert haben vor dem Gang in die rheinische Metropole.
Was zu begrüßen wäre, denn für Karsten Neitzel ist der FC „zu Hause immer eine Macht“, unabhängig davon, was die Tabelle gerade an Zahlen auswirft. Und schließlich befinden sich die Kölner nach schwachem Start ja gerade „im Aufwind“. Man hat das gar nicht so richtig bemerkt, aber die Mannschaft von Holger Stanislawski hat von den letzten acht Ligaspielen nur eines verloren - in Aalen.
VfL-Trainer Neitzel will sich in Köln nicht überrumpeln lassen
Auf den VfL wartet also ein Gegner, den man nicht auf eine Stufe mit dem Aufsteiger aus Baden-Württemberg stellen sollte. „Es ist ein Unterschied, ob du gegen Sandhausen oder in Köln spielst“, sagte Neitzel, der im Training alles daran setzen will, sich „nicht vom Anfangspressing“ der Kölner „überrumpeln zu lassen“. Die gemeinsame Arbeit gegen den Ball ließ und lässt gelegentlich zu wünschen übrig, und wenn so etwas gegen eine gute Mannschaft nicht richtig klappt, dann, so der VfL-Trainer, „kriegst du auswärts noch mehr Druck auf den Kessel“.
Diesen Druck rauszunehmen und dann mit dem zuletzt starken Umschaltspiel selber Druck zu machen, das ist Neitzels Ziel. Außerdem, sagt er, seien da letztlich ja auch nur, „unabhängig von der Kulisse, elf Kölner und elf Bochumer auf dem Platz“.