Bochum. . Mit einem Schützenfest hat Fußball-Zweitligist VfL Bochum endlich den ersehnten Befreiungsschlag geschafft. Im Duell gegen den SV Sandhausen siegte der VfL verdient 5:2 (3:2). Zlatko Dedic erzielte seinen dritten Saisontreffer. Bei dem Angreifer ist offensichtlich der Knoten geplatzt.

Der VfL Bochum schickte am Sonntag diejenigen, die noch mit ihm bangen und fiebern, auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Am Ende, nach dem 5:2-Erfolg gegen den Aufsteiger SV Sandhausen, stiegen die Fans erleichtert, aber auf wackeligen Beinen, aus.

Karsten Neitzel hatte vor diesem Muss-Spiel, wie erwartet, vier Änderungen vorgenommen. Jonas Acquistapace, Lukas Sinkiewicz, Marc Rzatkowski und Zlatko Dedic rutschten anstelle von Holmar Eyjolfsson, Christoph Dabrowski, Michael Delura und Kevin Scheidhauer in die Startelf. Den offenbar auf dem VfL lastenden Fluch konnten jedoch auch die personellen Umbauten nicht aus der Welt schaffen. Es dauerte nämlich keine fünf Minuten, da lagen die Bochumer bereits wieder in Rückstand. Philipp Heerwagen wehrte einen Achenbach-Freistoß nach vorne ab, Marcel Maltritz reagierte nicht, und Frank Löning hatte keine Mühe einzuschieben.

Acquistapace unachtsam gegen Löning

Sandhausen attackierte, anders als man nach der 1:6-Schlappe gegen die Hertha erwartet hatte, früh, der VfL hatte Mühe ins Spiel zu finden. Und schaffte es dennoch, zum ersten Mal in dieser Spielzeit, ein Tor in der ersten Halbzeit zu erzielen. Yusuke Tasaka, inzwischen in der richtigen Verfassung, um dem VfL weiter zu helfen, steckte auf Dedic durch - und der Slowene glich aus abseitsverdächtiger Position aus. Doch es dauerte nur ein paar Minuten, und der nächste Aussetzer in der Defensive bescherte das nächste Gegentor. Wieder war ein Freistoß der Ausgangspunkt, wieder traf - diesmal mit dem Kopf - Löning. Acquistapace hatte ein Nickerchen gemacht.

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Nach dem erneuten Rückstand brauchten die Hausherren eine Zeit, um wieder auf die Beine zu kommen. Doch dann setzte sich Maltritz, Tasaka hatte zuvor nur die Latte getroffen, durch: 2:2. Der VfL hatte einmal mehr Kampfgeist bewiesen. Und es kam noch besser. Nur wenige Minuten später warf Leon Goretzka den Turbo an, passte perfekt in die Mitte - und Dedic, der solche Spielsituationen braucht, brachte die Gastgeber erstmals in dieser Partie in Führung. Es war der dritte Saisontreffer des Angreifers, bei dem offensichtlich der Knoten geplatzt ist.

Nun verlor Sandhausen zunehmend die Ordnung, was dem VfL Konterchancen in Hülle und Fülle bescherte. Direkt die erste führte zum Erfolg, Rzatkowski brauchte, von Carsten Rothenbach bedient, nur noch den Fuß hinzuhalten.

Iashvili kann keine Tore schießen

Es wäre nun ein Leichtes gewesen, Sandhausen eine richtige Packung zu verpassen, aber besonders für Alexander Iashvili scheint das Toreschießen eine extrem schwierige Übung zu sein. Gleich zweimal scheiterte er mutterseelenallein vor dem Tor der Gäste, auch Tasaka brachte den Ball nicht über die Linie. Rzatkowski hatte damit keine Schwierigkeiten. Mustergültig von Dedic angespielt, traf der Blondschopf zum 5:2 - die Messer war gelesen. Und der VfL hatte endlich seinen dringend benötigten dritten Saisonsieg gelandet.