Braunschweig. Acht Spiele, 20 Punkte und nur drei Gegentore: Zweitliga-Spitzenreiter Eintracht Braunschweig ist derzeit kaum zu stoppen. Das Team von Trainer Torsten Lieberknecht erntet die Früchte einer guten Aufbauarbeit im Klub. Auch gegen Bochum soll wieder ein Dreier her.
„Wenn wir nach 80 Minuten damit anfangen zu gewinnen, ist mir das auch recht.“ Torsten Lieberknecht, bereits in der fünften Saison Trainer der Braunschweiger Eintracht, scheint sich ziemlich sicher zu sein, dass seine Abwehr hält und irgendwann der Zug auch nach vorne abgeht.
Diese Gewissheit kommt nicht von ungefähr. Lieberknecht, in Braunschweig ungewöhnlicherweise auch Präsidiumsmitglied, verfügt schließlich über Erfahrungswerte. Seine Mannschaft ist nach acht Zweitliga-Spielen nicht nur ungeschlagen, sondern hat in diesen acht Spielen auch erst drei Gegentore bekommen. Da kann man ruhigen Blutes auf die entscheidende Attacke warten. Wie zum Beispiel in der Partie gegen den MSV Duisburg, als alle drei Tore in der Schlussphase fielen.
Eintracht Braunschweig erntet die Früchte einer ruhigen Aufbauarbeit
Die Null steht auch deshalb so oft, weil Lieberknecht seine Abwehr nur dann umbaut, wenn er dazu gezwungen ist. Was in dieser Spielzeit noch nicht nötig war. Torhüter Davari, Correia, Bicakcic, Dogan und Reichel standen bislang immer in der Startelf, ebenso wie Kevin Kratz. Der ehemalige Aachener ist einer von nur fünf Neuzugängen und derjenige der Neuen, der es auf Anhieb in die Stammelf geschafft hat. Kratz hat Damir Vrancic verdrängt, der momentan über die Rolle des Ergänzungsspielers nicht hinauskommt.
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In Braunschweig hat man mit viel Ruhe und Übersicht etwas aufgebaut und erntet nun die Früchte der Arbeit. Die meisten Spieler sind bereits seit Jahren zusammen, die Automatismen greifen, jeder weiß, wie der Nebenmann tickt, das Team kann mühelos verschiedene Systeme spielen und ist taktisch flexibel. Kompaktheit und Variabilität gelten als eigentliches Erfolgsrezept der Niedersachsen, das individuelle Können der Akteure wird dagegen von Fachleuten als nicht herausragend eingestuft.
Eintracht-Joker Orhan Ademi stach bereits zwei Mal
Dennoch macht der eine oder andere von sich reden. Orhan Ademi, im Sommer aus der zweiten österreichischen Liga gekommen, hat seine Joker-Qualitäten bereits unter Beweis gestellt. Der 20-jährige Angreifer wird regelmäßig eingewechselt - mit Erfolg: Ademi traf bereits zweimal. Womit Lieberknecht sehr zufrieden sein kann. Er und Manager Marc Arnold haben in der Transferperiode keinen einzigen Cent ausgegeben - und doch vieles bewegt.