Bochum. Vor dem Spiel beim Spitzenreiter Eintracht Braunschweig tut sich personell so einiges beim VfL Bochum: Gleich fünf Spieler kehrten am Montag ins Mannschaftstraining zurück. Rzatkowski, Rothenbach und Kramer sollen am Mittwoch dazustoßen.
Auf eine längere Verschnaufpause freue man sich schon, sagte Andreas Bergmann nach dem 1:1 gegen Ingolstadt, dem zweiten Punkt im dritten Spiel der Acht-Tage-Woche, was unterm Strich zu wenig war für den VfL. Bis zum Samstag sind es zwar nur fünf spielfreie Tage, aber danach folgt ja eine fast zweiwöchige Auszeit. Spätestens gegen Hertha BSC Berlin am 19. Oktober könnte er Probleme bekommen, die ihm lieber sind als solche am Sonntag, als er „aus der Not heraus“, so der Trainer, Leon Goretzka als einzigen Sechser zurückziehen musste nach Christoph Kramers Aus. Mitte Oktober könnte er eine echte Auswahl haben.
Bereits gestern gab es weit mehr Bewegung auf dem Trainingsplatz als zuletzt nach einem Ligaspiel. Während die Stammkräfte wie üblich ausliefen, zogen andere erstmals seit längerer Zeit das komplette Programm mit der Mannschaft durch. Mirkan Aydin, der sicher noch einige Zeit brauchen wird. Faton Toski und Jonas Acquistapace, die gegen Hertha eine Option sein dürften. Auch Christoph Dabrowski meldete sich nach Muskelfaserriss angriffslustig zurück, ebenso wie Torwart Michael Esser.
Auf Aydin muss noch gewartet werden
Noch ist ein Mitwirken vor allem von Aydin, dem vermissten Stürmertypen, der den Ball sowohl halten als auch mal versenken kann, Zukunftsmusik. Zunächst, betonte Bergmann umgehend, „haben wir ein ganz schweres Spiel vor der Brust“. In Braunschweig. Beim ungeschlagenen Spitzenreiter. Die Eintracht hat, wenn auch meist knapp, zuhause alle vier Partien gewonnen und punktet nun auch auswärts, zuletzt in Kaiserslautern (1:1). Und als VfL-Fan mag man sich ja lieber nicht erinnern ans Vorjahr, an das erdrückende 0:4.
Keine Rückenverletzung bei Kramer
Entwarnung bei Christoph Kramer: Der Mittelfeldspieler wurde gestern eingehend untersucht. Ergebnis der Kernspintomographie (MRT): keine Rückenverletzung. Kramer soll bereits am Mittwoch - heute ist frei - wieder mittrainieren.
Pausiert haben gestern noch Marc Rzatkowski und Carsten Rothenbach (beide muskuläre Probleme). Sie sollen Mittwochvormittag individuell und bei gutem Verlauf dann am Nachmittag, bei der zweiten Einheit, mit der Mannschaft trainieren.
Torwart Andreas Luthe sieht der Aufgabe dennoch mutig entgegen. „Ich habe bisher keine großen Leistungsunterschiede zwischen den Teams in dieser Liga festgestellt“, sagt der Kapitän. „Auch in Braunschweig ist für uns alles möglich.“
Acquistapace muss sich wohl hinten anstellen
Dabei wird es auch wieder auf die Defensiv-Strategen vor dem Torwart, auf Marcel Maltritz und Lukas Sinkiewicz ankommen, die zuletzt einen guten Job machten. „Mit Andi Luthe und den beiden haben wir hinten schon eine gute Achse“, sagt Bergmann. Acquistapace muss sich wohl noch etwas länger gedulden nach Sinkiewicz’ Leistungs-Steigerung.
Was die fehlende „letzte Überzeugung im Abschluss“ angeht, wie Bergmann kritisiert, dürfen die Hoffnungen weiter auch auf Michael Delura ruhen. 60 Minuten absolvierte der Außenspieler gegen Ingolstadt, mehr als geplant. „Alles okay“, signalisierte er am Montag. Der 27-Jährige war zwar noch nicht so integriert wie erwünscht, aber „das wird kommen“, ist Bergmann überzeugt. Und Delura weiß selbst wohl am besten, was alles möglich ist. Es war doch erst sein zweiter Einsatz nach seinem Kreuzbandriss im Februar. In den letzten zweieinhalb Jahren, so der 27-Jährige, komme er nun auf „knapp 180 Minuten Spielzeit. Mir fehlte noch etwas die Bindung. Aber ich fühle ich mich so gut, dass ich wieder richtig angreifen kann.“