Bochum. Während VfR Aalens Spieler Schlager singen, meckert VfL-Torwart Andreas Luthe. Der 25-Jährige spricht seiner Mannschaft in der entscheidenden Phase die nötige Cleverness ab. Ein Aalener Treffer wird nach einem Foulspiel an Luthe aberkannt.
Die Fußballer des VfR Aalen haben scheinbar eine Vorliebe für deutschen Schlager. Auf der Kabinenparty in Bochum dröhnen Lieder wie "Schwarze Natascha" oder "Das rote Pferd" aus den Lautsprecherboxen. Aalens Angreifer Marcel Reichwein hüpft dazu grölend durch die Gänge und gleicht dabei einem Ballermann-Tourist.
Andreas Luthe versprüht derweil eher Blues-Stimmung. Die Niederlage gegen den Aufsteiger nagt am Bochumer Schlussmann. Fünf Minuten vor Schluss hatte Aalens Kevin Kampl den Siegtreffer erzielt - und damit VfL-Torwart Luthe die Laune verdorben. "Das ist ein Schlag ins Gesicht. Wir betreiben hier so einen Aufwand und stehen am Ende mit leeren Händen da", sagte Luthe.
Brügmann wird nicht angegriffen
Der 25-Jährige hatte erkannt, dass Florian Brügmann den Gegentreffer eingeleitet hatte, vermied es aber, den Schuldigen beim Namen zu nennen. Er kritisierte vielmehr das Kollektiv, sprach der Mannschaft die nötige Cleverness in der entscheidenden Phase ab. "Eine Dreckstruppe geht hier mit einem 0:0 vom Platz", sagte der Bochumer Kapitän.
Dabei hatte es das Schicksal mit den Blau-Weißen noch gut gemeint. Bereits in der 81. Minute sagte Stadionsprecher Michael Wurst die Aalener Führung durch. Doch da Luthe den Ball bereits gesichert hatte, bevor Benjamin Hübner den Ball über die Linie schob, erkannte Schiedsrichter Thorsten Schriever das Tor ab. Eine korrekte Entscheidung. Umso ärgerlich, dass vier Minuten später Kevin Kampl ein reguläres Tor erzielte.
Aalens Spieler singen in der Kabine
"Es geht mir tierisch auf den Sack, wenn ich sehe, dass wir für unseren Aufwand nicht belohnt werden", meckerte ein angefressener Luthe. In der VfR-Kabine stimmten die Spieler derweil "Schatzi schenk mir ein Foto" an.