Bochum. Mit dem Debüt des Kolumbianers Michael Ortegas im Dress des VfL Bochum wird gegen den SC Paderborn noch nicht zu rechnen sein. Dennoch, sagt der Bochumer Sportvorstand Jens Todt, seien die Optionen im Vergleich zur Rückrunde der vergangenen Saison extrem gewachsen.

Jens Todt hatte es schon angedeutet, nun bestätigte Trainer Andreas Bergmann, dass in Paderborn noch nicht mit dem Debüt des letzten VfL-Neulings Michael Ortega zu rechnen sein wird: „Ich gehe ganz stark davon aus, dass er Samstag nicht dabei ist.“

Der Kolumbianer, eine Leihgabe von Bayer Leverkusen, sagte dazu, was ein Spieler halt so sagt: „Das ist die Entscheidung des Trainers.“ Der wiederum möchte, dass sich sein offensiver Mittelfeldmann erst einmal in der neuen Umgebung zurechtfindet, sich einordnet und daran gewöhnt, „wie wir spielen“. Schließlich war der Auftakt gegen Dynamo Dresden ja nicht so unbefriedigend, dass man nun unbedingt handeln oder gar etwas übers Knie brechen müsste. Zumal Ortega in Sachen Physis noch Nachholbedarf habe.

Der gute Ruf des VfL Bochum half nach

Dass der Kolumbianer überhaupt in Bochum gelandet ist, hat auch mit dem guten Ruf zu tun, den der VfL in Spielerkreisen genießt. Natürlich hat sich der 21-Jährige im Kreise der Leverkusener Spieler umgehört, hat mit Gonzalo Castro und Renato Augusto gesprochen und sich dann für Bochum („Normalerweise ist das ein Erstligaverein“) entschieden. Einen Rückschritt sieht Bochums Neuer darin keinesfalls, die 2. Bundesliga sei - auf diesem Niveau - „eine der stärksten Ligen Europas“, die es ihm ermögliche, „viel, viel zu lernen“. Als Jahr der Bewährung möchte Ortega seine Zeit in Bochum nicht bezeichnen, obwohl es - aus Leverkusener Sicht - genau darum geht. Bayer wird Ortegas Weg beim VfL genau beobachten und sich dann entscheiden, die mit Atlas Guadalajara vereinbarte Kaufoption zu ziehen oder eben nicht. Aber an Verträge möchte der junge Mittelfeldmann derzeit nicht denken, seine „Konzentration“ gelte nur Bochum, „alles andere“, sagte er, „wird Gottes Geschenk sein“.

Seine neue Mannschaft indes wird am Samstag in Paderborn wohl keine Geschenke erwarten dürfen, sie muss sich in der Benteler-Arena schon selbst beschenken. Und weil der Auftakt so schön war, wird es, so Andreas Bergmann, auch „keine großen Änderungen“ bei der personellen Zusammensetzung geben. Man darf also davon ausgehen, dass die 18 Spieler, die Bergmann für den Saisonauftakt nominiert hatte, erneut erste Wahl sein werden. Zumal sich Florian Brügmann ja bereits am Dienstag nach dem freien Tag wieder gesund und tatendurstig zurückgemeldet hatte.

Mannschaftliche Geschlossenheit trotz Konkurrenzkampf

Überhaupt schaut man beim VfL optimistisch in die Zukunft. „Unsere Optionen sind im Vergleich zur Rückrunde der vergangenen Saison extrem gewachsen“, sagte Sportvorstand Jens Todt, wohl wissend, dass mit Mirkan Aydin, Faton Toski, Michael Delura und Jonas Acquistapace noch etliche Spieler ersetzt werden müssen, und sich andere, wie Sören Bertram und Kevin Scheidhauer, noch im Lernmodus befinden. Das Ziel, wenn denn alle fit sein werden, hat Andreas Bergmann so formuliert: „Wir wollen einen gesunden Konkurrenzkampf und trotzdem mannschaftliche Geschlossenheit.“